Drogenkrieg in Mexiko Massengrab in Iguala entdeckt

Iguala · Die Polizei im mexikanischen Iguala ist auf ein Massengrab gestoßen. Bei Schießereien in der Stadt waren in der vergangenen Woche 57 Hochschüler verschwunden. Ob es sich bei den Leichen um die Studenten handelt, ist unklar.

Polizei und Militär entdecken Massengrab in Mexiko
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Foto: dpa, jn mam ms

Nach den Gewaltausbrüchen mit sechs Toten und 43 nach wie vor verschwundenen Studenten in Iguala ist vor den Toren der mexikanischen Stadt ein geheimes Massengrab ausgehoben worden. Staatsanwalt Inaky Blanco berichtete am Samstag, das Grab befinde sich in den Ausläufern Igualas, das rund 200 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt im Bundesstaat Guerrero liegt. Rund 100 Soldaten, Polizisten und Spezialkräfte sperrten das Gebiet um den Fundort weiträumig ab.

Wie viele Leichen dort vergraben worden sind, wollte Blanco zunächst nicht sagen. Spekulationen darüber, dass sich möglicherweise Überreste der vermissten Studenten in dem Grab befänden, erteilte der Staatsanwalt eine Absage. "Es wäre unverantwortlich", Schlüsse zu ziehen, bevor Tests die leblosen Körper identifiziert hätten, sagte Blanco.

Ein Sicherheitsbeamter berichtete, mindestens sechs Leichen seien in dem Massengrab entdeckt worden. Der Gouverneur von Guerrero, Angel Aguirre, sagte, die Opfer seien "grausam geschlachtet" worden.

Fässerweise Drogen in Mexiko beschlagnahmt
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Iguala war in der Nacht zum 28. September von heftigen Gefechten heimgesucht worden. Bei mehreren Schießereien wurden sechs Menschen getötet, darunter drei Studenten. 57 Hochschüler des Lehrerkollegs Ayotzinapa, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist, waren im Zuge des Gewaltausbruchs verschwunden. 14 von ihnen waren mittlerweile wieder aufgetaucht.

Blanco sagte, es seien acht weitere Personen im Zuge der Unruhen festgenommen worden. Einige von ihnen seien Mitglieder von kriminellen Banden. Während der Ermittlungen zu den Taten war es bereits zur Festnahme von 22 Polizisten gekommen, denen Mord vorgeworfen wird. Blanco sagte, die Ermittlungen hätten gezeigt, dass "Elemente der städtischen Polizei Teil der organisierten Kriminalität sind".

Guerrero wird von Armut, sozialen Unruhen und Kriminalität geplagt. Der Staat ist zudem Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen Drogenbanden.

(ap)
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