"Lumen Christi" im Petersdom Papst Benedikt XVI. zelebriert Osternacht

Vatikanstadt · Bei der Feier zur Osternacht hat Papst Benedikt XVI. vor eine Verdunklung Gottes und seiner Werte gewarnt. Zu Beginn der Messe trug der Papst eine Kerze in den dunklen Petersdom. Als zum Ruf "Lumen Christi" (Licht Christi) auch tausende Gläubige ihre Kerzen entzündeten, wurde die riesige Basilika hell erleuchtet.

Der Mensch sei fähig, die materiellen Dinge zu sehen, erkenne aber nicht, wohin die Welt geht und woher er kommt, mahnte das katholische Kirchenoberhaupt am Samstagabend im Petersdom. Während der Messe vor tausenden Gläubigen, mit der das Osterfest beginnt, nahm der Papst acht Erwachsene durch Taufe, Firmung und erste Kommunion in die Kirche auf.

Das Licht symbolisiert die Auferstehung Christi von den Toten, an die in der spätabendlichen Messe am Ostersamstag erinnert wird. Während der langen Zeremonie nahm der Papst fünf Frauen und drei Männer in die Kirche auf, darunter auch zwei Deutsche.

Warnung vor einer Verdunklung Gottes in der modernen Welt

In seiner Predigt über das Licht der Religion warnte Joseph Ratzinger, der am 16. April 85 Jahre alt wird, vor einer Verdunklung Gottes in der modernen Welt. "Wenn Gott und seine Werte, der Unterschied zwischen Gut und Böse, im Dunkeln bleiben, sind alle anderen Illuminationen, welche uns eine derartige Macht verleihen, kein Fortschritt, sondern eine Bedrohung, die uns und die Welt gefährdet", mahnte Benedikt XVI., der ein Bildnis wählte, um seine Botschaft zu vermitteln.

"Heute können wir unsere Städte so hell erleuchten, dass die Sterne am Himmel nicht mehr sichtbar sind", sagte der Papst. Der moderne Mensch wisse unglaublich viel über die materiellen Dinge, doch Gott und das Gute könne er nicht mehr identifizieren. Zugleich rief er zur Einheit in der Kirche auf. Ähnlich wie Bienen gemeinsam das Wachs der Osterkerze schafften, bringe die Zusammenarbeit der Gläubigen in der Kirche das Licht Christi zum Leuchten, sagte der Papst.

Höhepunkt des Osterfestes ist der Sonntag. Auf dem Petersplatz wird das Oberhaupt der katholischen Kirche nach der Ostermesse vom Balkon des Petersdoms den traditionellen Segen Urbi et orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) erteilen.

(AFP)
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