Synode der Evangelischen Kirche Bayerischer Landesbischof steigt in der EKD auf

Düsseldorf · Nach dem Wahl-Drama vom Sonntag besetzt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland zwei Ratsplätze neu – ohne Schwierigkeiten. Besonders die Wahl des Bayern Heinrich Bedford-Strohm hat Bedeutung, denn 2015 muss ein neuer Ratsvorsitzender gewählt werden. Zumindest diese Wahl lief dann glatt. Im ersten Durchgang hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Düsseldorf zwei Plätze im Rat neu besetzt. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (53) und die Tübinger Theologie-Professorin Elisabeth Gräb-Schmidt (57) sitzen bis zum Ende der Ratswahlperiode 2015 in der 15-köpfigen "Regierung" der EKD. Bedford-Strohm erhielt 106 von 132 abgegebenen Stimmen, Gräb-Schmidt 112.

 Der EKD Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider spricht vor der Synode.

Der EKD Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider spricht vor der Synode.

Foto: dpa, Henning Kaiser

Nach dem Wahl-Drama vom Sonntag besetzt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland zwei Ratsplätze neu — ohne Schwierigkeiten. Besonders die Wahl des Bayern Heinrich Bedford-Strohm hat Bedeutung, denn 2015 muss ein neuer Ratsvorsitzender gewählt werden.

Zumindest diese Wahl lief dann glatt. Im ersten Durchgang hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Düsseldorf zwei Plätze im Rat neu besetzt. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (53) und die Tübinger Theologie-Professorin Elisabeth Gräb-Schmidt (57) sitzen bis zum Ende der Ratswahlperiode 2015 in der 15-köpfigen "Regierung" der EKD. Bedford-Strohm erhielt 106 von 132 abgegebenen Stimmen, Gräb-Schmidt 112.

Am Sonntag noch hatte es bei der Wahl eines neuen Synodenpräses eine Hängepartie gegeben — der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) und die frühere bremische Kirchenpräsidentin Brigitte Boehme erhielten in zwei Wahlgängen keine Mehrheit und zogen ihre Kandidaturen schließlich zurück. Erst am späten Abend wurde die neue Kandidatin, Ex-Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer (71, FDP), mit großer Mehrheit zur Leiterin des Kirchenparlaments und zur Nachfolgerin von Katrin Göring-Eckardt gewählt. Damit ist in Düsseldorf ein Fünftel der Ratssitze neu besetzt worden, weil Schwaetzer als Präses qua Amt zum Rat gehört.

Die Nachwahl zum Rat war nötig geworden, weil zwei bisherige Mitglieder ihr Mandat niederlegten: Die Mainzer Theologie-Professorin Christiane Tietz wechselt in die Schweiz, und der frühere bayerische Landesbischof Johannes Friedrich schied aus, um Platz für einen Jüngeren zu machen. Es ist bereits die zweite Ratsnachwahl in der bisher vierjährigen Wahlperiode - 2010 mussten ebenfalls zwei neue Mitglieder gefunden werden, weil Amtsinhaberin Margot Käßmann nach einer Trunkenheitsfahrt zurückgetreten war und weil die Synode 2009 wegen interner Differenzen den 15. Platz nicht hatte besetzen können. Damals waren Tietz und die Gewerkschafterin Edeltraud Glänzer in den Rat nachgerückt.

Innerkirchliche Bedeutung hat vor allem Bedford-Strohms Aufrücken in den Rat — allmählich muss man sich in der EKD ernsthafte Gedanken darüber machen, wer 2015 Nikolaus Schneider im Ratsvorsitz folgen soll. Schneider, heute 66 Jahre alt, wird dann nicht mehr kandidieren. Schon im März hat er sein Amt als Präses der rheinischen Landeskirche abgegeben. Doch auch die anderen im Rat vertretenen Geistlichen der Landeskirchen, aus deren Kreis traditionell der oder die Vorsitzende gewählt wird, sind keine Alternative: Sie stehen allesamt am Ende ihrer Amtszeit; Bedford-Strohm mit seinen 53 Jahren ist mit Abstand der Jüngste.

Ob seine Wahl nun ein Hinweis auf Chancen in zwei Jahren ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. "Schon ziemlich", sagt beispielsweise ein Ratsmitglied. Eher nein, heißt es aus Synodalenkreisen — die Kirchenparlamentarier wollen sich die Entscheidung natürlich nicht vorwegnehmen lassen. Als mögliche Schneider-Nachfolger werden immer wieder die Bischöfe Ralf Meister (Hannover) und Markus Dröge (Berlin) genannt. Eine Frau als Kandidatin scheint dagegen derzeit nicht in Sicht.

(fvo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort