Prozess in Düsseldorf Deutsche sollen Terrorgruppe aus Ruanda angehören

Düsseldorf · Drei Deutsche stehen als mutmaßliche Terroristen der ruandischen Rebellengruppe FDLR seit Freitag in Düsseldorf vor Gericht. Die Bundesanwaltschaft wirft den aus Ruanda stammenden Angeklagten im Alter von 44, 50 und 67 Jahren vor, eine deutsche Zelle der FDLR gegründet und Propaganda für die von der Volksgruppe der Hutu dominierte Organisation betrieben zu haben.

Prozessauftakt gegen mutmaßliche FDLR-Mitglieder
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Prozessauftakt gegen mutmaßliche FDLR-Mitglieder

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Die FDLR hat nach Ansicht der Bundesanwaltschaft in Ruanda Hunderte Zivilisten ermordet. Sie soll für Massenvergewaltigungen, Plünderungen und die Rekrutierung von Kindersoldaten verantwortlich sein. Hintergrund ist der Völkermord an den Tutsis 1994 in dem ostafrikanischen Staat. Bei den Massakern wurden rund 800.000 Menschen ermordet. Mit Macheten und Knüppeln wurden ganze Dörfer entvölkert.

Die drei Angeklagten sollen sich zusammengetan haben, nachdem zwei Anführer der FDLR in Baden-Württemberg festgenommen worden waren. Gegen diese läuft ein separates Verfahren vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart. Einer der Angeklagten soll die FDLR auch mit Geld unterstützt haben.

Beim Prozessbeginn am Oberlandesgericht in Düsseldorf stellte einer der Verteidiger einen Befangenheitsantrag gegen drei Richter des Senats. Er wurde abgelehnt. Das Gericht hat für das Verfahren 43 Verhandlungstage bis Ende März 2014 angesetzt.

(dpa)
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