Riesending-Schachthöhle Schwerverletzter liegt in 1000 Metern Tiefe

Marktschellenberg · Nach einem Unglück in den Berchtesgadener Alpen bereiten Rettungskräfte die Bergung eines Höhlenforschers vor. Wie ein Sprecher der Bergwacht Chiemgau am Mittag sagte, sind mittlerweile zwölf Helfer in die Riesending-Höhle eingestiegen, um den schwer verletzten Mann zu retten.

Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle
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Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle

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Nach einem Unglück in den Berchtesgadener Alpen bereiten Rettungskräfte die Bergung eines Höhlenforschers vor.
Wie ein Sprecher der Bergwacht Chiemgau am Mittag sagte, sind mittlerweile zwölf Helfer in die Riesending-Höhle eingestiegen, um den schwer verletzten Mann zu retten.

Dabei kam ein vierköpfiges Team am Montagmorgen am Lager des 52-Jährigen auf etwa 950 Metern Tiefe angekommen. Weitere Helfer richteten auf verschiedenen Ebenen Lager- und Biwakstationen ein. Inzwischen ist bis zu 400 Metern Tiefe auch eine telefonische Kommunikation möglich.

Die Rettungsaktion könnte sich noch über mehrere Tage hinziehen, hieß es. Der Mann hat schwere Verletzungen an Kopf und Oberkörper erlitten, weshalb die Bergung sehr kompliziert werden könnte. Spezialisten für Höhlenrettung sind im Einsatz.

Der Forscher aus dem Raum Stuttgart war am Sonntag mit zwei Begleitern in der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands unterwegs, als es plötzlich zu einem Steinschlag kam. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er die Höhle nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnte. Einer der Begleiter war daraufhin zurückgeklettert, um Alarm zu schlagen, der andere war bei dem Verletzten geblieben.

Die Riesending-Schachthöhle auf dem Untersberg in den Berchtesgadener Alpen gilt als tiefste und längste Höhle Deutschlands. Das gigantische Gangsystem umfasst eine Länge von 19,2 Kilometern und ist 1148 Meter tief (Stand: Januar 2014). Die Höhle liegt sechs Kilometer nördlich von Berchtesgaden, direkt an der Grenze zu Österreich.

Der Eingangsschacht wurde bereits 1995 entdeckt, blieb zunächst aber nahezu unbeachtet. Erst von 2002 an begannen Forscher, das System nach und nach zu erkunden. Die Erforschung der Höhle ist mühsam, da der Gangverlauf immer wieder durch Schluchten unterbrochen wird.

(dpa/afp)
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