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Debatte um Ohrfeigen des Bischofs Zollitsch verlangt Aufklärung von Mixa

Frankfurt/Main (RPO). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, hat in der Ohrfeigen-Affäre um den Augsburger Bischof Walter Mixa eine Klärung des Sachverhalts gefordert.

Er habe mit Mixa klar vereinbart, dass der Augsburger Bischof alles dazu beitragen werde, "dass diese Dinge aufgeklärt werden", sagte Zollitsch am Rande der offiziellen Eröffnung der bundesweiten Aktion "Woche für das Leben" in Frankfurt am Main. "Das muss einfach geschehen", mahnte er.

Ein weiteres Gespräch mit Mixa über die Vorwürfe gegen ihn sei bereits geplant. Einen genauen Zeitpunkt für diese Unterredung nannte Zollitsch aber nicht. Mixa habe versichert, zur Aufklärung beizutragen, betonte Zollitsch. "Dieses Vertrauen habe ich zum Bischof Mixa."

Mixa wird beschuldigt, vor Jahrzehnten als damaliger Stadtpfarrer in Schrobenhausen Heimkinder verprügelt zu haben. Der Bischof weist das zurück. Noch vor zwei Wochen versicherte er, dass er "zu keiner Zeit körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in irgendeiner Form angewandt habe". Am Freitag räumte er jedoch ein, dass er früher als Stadtpfarrer in Schrobenhausen doch Kinder geschlagen haben könnte. "Die ein oder andere Watsch'n kann ich nicht ausschließen", sagte er. Schwere körperliche Züchtigungen von ehemaligen Heimkindern bestreitet er aber weiterhin.

ZdK-Mitglied Walter verteidigt MixaDer ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, sieht in der Missbrauchsdebatte um den Augsburger Bischof Walter Mixa "fundamentalistische Aufklärer" am Werk. Mixas Kritiker würden verkennen, dass körperliche Züchtigung vor einigen Jahrzehnten in Deutschland normal war, sagte das Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK) am Samstag im Deutschlandfunk. Walter sagte, auch seine Mutter habe ihn "verprügelt: Es hat mir nicht geschadet". Ihm seien dadurch Grenzen aufgezeigt worden.

Dass Mixa die Vorwürfe zunächst abgestritten hatte, nannte Walter glaubwürdig. Der Bischof habe die später eingestandenen Ohrfeigen nicht als Gewalt gegen Kinder empfunden. Allerdings habe Mixa in der aufgeheizten Debatte nicht geschickt agiert.

Sachsens Bischof fordert Mixa zum Rücktritt auf

Nach dem Eingeständnis des Augsburger Bischofs Walter Mixa, in seiner Zeit als Stadtpfarrer Kinder geohrfeigt zu haben, hat der sächsische evangelische Bischof Jochen Bohl seinem katholischem Amtskollegen den Rücktritt nahegelegt. "Was auch immer vor 30 Jahren in Schrobenhausen passiert sein mag, sein Verhalten in den letzten 14 Tagen ist seines Amtes nicht würdig", sagte Bohl am Samstag dem epd in Leipzig. Bohl ist auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

(DDP/epd/felt)
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