Nachfolger von Franziska Wer ist der Neue im Kölner "Tatort"?

Düsseldorf · Jahrelang hat Tessa Mittelstaedt als "Franziska" den beiden Kölner "Tatort"-Kommissaren Schenk und Ballauf als rechte Hand geholfen, wo sie nur konnte. Weil die beiden ohne tatkräftige Unterstützung kaum über die Runden kommen, musste nach dem Aus von Franziska Ersatz her. Der saß am Sonntagabend plötzlich da, heißt Tobias Reisser und gibt eine sehr schmucke Erscheinung ab. Nicht wenige fragten sich: Wer ist das eigentlich?

Patrick Abozen - der Neue im "Tatort aus Köln
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Patrick Abozen - der Neue im "Tatort aus Köln

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Als die beiden Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) vom Tatort, einem abgebrannten Haus, zurück ins Präsidium kommen, wird Ballauf vom neuen Assistenten mit den Worten begrüßt: "Geben Sie mir mal Ihre Jacke." - "Warum?" - "Sie riecht."

Verdutzt händigt Ballauf sie aus, der Neue hängt sie ordentlich auf einen Bügel zum Auslüften. Tobias Reisser (Patrick Abozen) ist also offenbar ein wenig pingelig. Und nicht auf den Mund gefallen. Wer genau ist dieser Patrick Abozen nun?

Öffentlich-rechtliche Krimifans wissen, dass er in dem Genre kein Neuling ist. Er hatte bereits Rollen bei "Stubbe", "Soko Köln", "Lutter" und "Nachtschicht". Auch im Kino hat er erste Erfahrungen gesammelt, war in zahlreichen Kurzfilmen zu sehen, darunter "Wochenkarte", "Jenseits des Regenbogens" oder "Blind Date". Eine kleine Rolle hatte er 2011 in dem Film "Kein Sex ist auch keine Lösung".

Patrick Abozen kam 1985 in Hamburg zur Welt. Von 2006 bis 2009 ließ er sich an der Schule für Schauspiel in Hamburg zum Schauspieler ausbilden. Er schloss die Filmklasse mit besonderer Auszeichnung ab.

Szenen aus "Der Fall Reinhardt"
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Szenen aus "Der Fall Reinhardt"

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Neben Film und Fernsehen hat Abozen noch ein drittes Standbein, das Theater. Auf der Bühne - bevorzugt in Hamburger Theatern - war er unter anderem in "Radio Rhapsody", "Die Räuber", "Über die Grenze ist es nur ein Schritt" oder "Morgen Alaska" zu sehen.

Am Sonntagabend, als sein erster "Tatort" im Fernsehen ausgestrahlt wurde, stand Patrick Abozen wieder auf der Bühne, in den Hamburger Kammerspielen. Neben Hardy Krüger Jr. spielt er dort eine Hauptrolle in der Theaterversion des Kinoerfolgs "Ziemlich beste Freunde". Nach der Premiere gab es dann sicherlich etwas zu feiern.

Das Sahnehäubchen bei der Party dürften die Einschaltquoten seines "Tatorts" gewesen sein: 11,29 Millionen Zuschauer saßen vor den Bildschirmen. Der Marktanteil betrug 30,0 Prozent. Selbst die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verbucht mit ihren Qualifikationsspielen nicht mehr Publikum. Der Marktanteil bei den jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren betrug 24,2 Prozent. Die Konkurrenz hatte kaum eine Chance.

Ein Chance bekommt im nächsten Kölner "Tatort" ("Ohnmacht", geplanter Sendetermin 11. Mai) übrigens ein weiterer Ersatz für "Franziska". Dann hat Patrick Abozen drehfrei und als neue Aushilfe sitzt die Leipzigerin Lucie Heinze als Assistentin Miriam Häslich am Schreibtisch im Vorzimmer der beiden Kommissare.

Wer sich am Ende durchsetzen wird, das entscheidet auch der Zuschauer mit. Patrick Abozen hat gut vorgelegt.

(csr)
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