Britischer Popstar Bryan Ferry kommt ins Rentenalter

Berlin (RPO). Der britische Sänger Bryan Ferry sieht im Rentenalter jünger aus als Mick Jagger, das ist für ihn vielleicht eine Genugtuung über den Rolling-Stones-Sänger, der ihm einst die Verlobte Jerry Hall ausspannte. Ferry, der sich zur Eitelkeit bekennt, wirkt als Ikone des dandyhaften Popstars alterslos, aber die Zeit geht auch an ihm nicht vorbei: Am Sonntag wird er 65 Jahre alt.

Er macht einfach weiter: Am 25. Oktober kommt sein neues Album "Olympia" heraus. Bei den Aufnahmen dafür kehrte Bryan Ferry zu seinen Wurzeln zurück; Es gab eine Wiedervereinigung mit den Mitgliedern von Roxy Music - auch mit Brian Eno, der die Band 1973 im Streit mit Bryan Ferry verlassen hatte. Eno stand für einen innovativen künstlerischen Anspruch, Ferry wurde "mainstream".

Bryan Ferry, am 26. September 1945 als Sohn eines Bergmanns geboren, wollte immer Musiker werden, obwohl er nach einem Kunststudium zunächst als Kunstlehrer in London arbeitete. Der rockige Hit "Virginia Plain" von Roxy Music machte ihn international schlagartig berühmt. Damals trat er mit Stirntolle wie die Rock'n'Roll-Sänger auf, Brian Eno trug Federboa und Plateauschuhe und prägte damit den "Glam Pop". Roxy Music kam 1978 wieder zusammen - für vier Jahre.

Mit melancholischen Balladen wie "Avalon" etablierte sich Ferry als Solokünstler. Mit seiner unverwechselbaren, samtig bis hell klingende Stimme machte er Coverversionen zu seinen ganz eigenen Songs - vor allem "A Hard Rain's A-Gonna Fall" von Bob Dylan wurde zum großen Hit, später auch "Jealous Guy" von John Lennon. Die Trennung von Hall verarbeitete er in seinem Soloalbum "The Bride Stripped Bare".

Liiert mit der Ex-Freundin seines Sohnes

1982 heiratete er Lucy Helmore. Mit ihr hat er vier Söhne. Im Jahre 2003 wurde das Paar geschieden. Nach Medienberichten hatte seine Frau ihn betrogen. Auf seiner Tournee im Jahr 2001 hatte er allerdings eine Liaison mit einer 25-jährigen Tänzerin, die bis 2008 dauerte. Seit zwei Jahren ist er mit der 36 Jahre jüngeren Britin Amanda Sheppard zusammen, die vorher die Freundin seines zweitältesten Sohnes Isaac war.

Sein Sohn Otis machte 2005 von sich reden, weil er mit Gleichgesinnten mit einer rabiaten Aktion im Unterhaus gegen das Verbot der Hetzjagd auf Füchse mit Hunden protestierte. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt.

Bryan Ferry übt sich lieber in vornehmer Zurückhaltung. Wenn er die Regierung unter Tony Blair kritisierte, hörte sich das so an: "Der Premier sehnt sich zu sehr nach Verehrung. Man sieht ihm den Stress an."

(apd/nbe)
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