Wahl in Afghanistan Abdullah ernennt sich selbst zum Sieger

Kabul · Der afghanische Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah hat das vorläufige Ergebnis der Stichwahl für das Amt zurückgewiesen und den Sieg für sich beansprucht.

 Präsidentschaftskandidat Abdullah: "Die Menschen fordern mich auf, ihre Regierung zu verkünden."

Präsidentschaftskandidat Abdullah: "Die Menschen fordern mich auf, ihre Regierung zu verkünden."

Foto: afp, SM/RC

Der Ex-Außenminister nannte das vorläufige Resultat, das seinen Kontrahenten Aschraf Ghani deutlich in Führung sieht, das "Ergebnis von Wahlbetrug".

"Ich bin in beiden Wahlrunden der Gewinner der ehrlichen Stimmen des afghanischen Volkes", sagte Abdullah am Dienstag in Kabul vor Tausenden Anhängern.

Abdullah kündigte an, US-Außenminister John Kerry werde am Freitag in Kabul erwartet, um bei der Lösung der Wahlkrise zu helfen. Kerry hatte am Montagabend vor einer "Parallelregierung" in Afghanistan gewarnt.

Abdullah hatte die erste Wahlrunde am 5. April deutlich gewonnen, die absolute Mehrheit aber verfehlt. In der Stichwahl gewann Ghani dann nach dem vorläufigen Ergebnis 56,44 Prozent der Stimmen, Abdullah kam nur noch auf 43,56 Prozent.

Abdullah kritisierte am Dienstag ein "Dreieck des Betruges" zwischen der Regierung des scheidenden Präsidenten Hamid Karsai, der Wahlkommission und dem Wahlkampfteam Ghanis.

Abdullah sagte: "Die Menschen fordern mich auf, ihre Regierung zu verkünden. Ich kann Eure Aufforderung nicht ignorieren. Bitte gebt mir ein paar Tage Zeit, die Regierung des Volkes wird bald verkündet werden." Die Bitte nach Zeit quittierten seine Anhänger mit "Nein"-Rufen.

(dpa)
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