Griechenland Papandreou sorgt mit Parteigründung für Ärger

Athen · Der frühere griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou hat drei Wochen vor den Parlamentswahlen die Gründung einer neuen Partei angekündigt. "Neues Jahr. Neuer Beginn", schrieb der sozialistische Abgeordnete am Freitag auf seiner Internetseite.

Papandreou besucht Berlin
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"Es ist der Moment gekommen (...), um zusammen ein politisches Haus zu bauen, das unsere progressiven Prinzipien beherbergt." Laut der Nachrichtenagentur Ana wird die Gründung der neuen Partei am Samstagnachmittag im Museum Benaki im Zentrum von Athen verkündet.

Papandreou erklärte, die neue Partei werde nach der Wahl am 25. Januar im Parlament dafür kämpfen, dass Griechenland die Krise endgültig überwindet. Der erste Parteitag "der neuen Bewegung, die den Prinzipien der Demokratie, des Sozialismus und der nachhaltigen Entwicklung folgt, wird nach den Wahlen stattfinden". Die sozialistische Partei (Pasok) äußerte scharfe Kritik an "dieser absurden politischen Aktion", die wenige Tage vor der Wahl die Pasok spalten und "den eigenen Interessen" Papandreous dienen solle.

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Der 62-Jährige ist der Sohn von Andreas Papandreou, der die Pasok 1974 nach dem Ende der Obristenherrschaft gründete. Papandreou stieg innerhalb der Partei auf und wurde 2004 zu ihrem Vorsitzenden gewählt, bevor er 2009 das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. Während der Schuldenkrise handelte er mit den internationalen Gläubigern das milliardenschwere Hilfspaket aus, das Griechenland im Mai 2010 vor dem Bankrott bewahrte, jedoch die Regierung zu schmerzhaften Reformen und Kürzungen zwang.

Das ist Antonis Samaras
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Ende 2011 sah sich Papandreou zum Rücktritt gezwungen, nachdem er mit seinem Vorschlag für Empörung gesorgt hatte, in Griechenland ein Referendum über den Verbleib im Euro zu organisieren. Nach seinem Rücktritt von der Regierungs- und Parteispitze folgte ihm Evangelos Venizelos als Parteichef nach. Die beiden Männer haben sich seitdem nicht versöhnt. Bei den Wahlen 2012 erlitt die Pasok eine historische Niederlage. In den Umfragen landet die Partei derzeit hinter der linksradikalen Syriza und der konservativen Nea Dimokratia.

(AFP)
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