Vor Armee-Offensive im Irak IS-Kämpfer starten Erstschlag gegen Samarra
Bagdad · Der Islamische Staat (IS) ist einem Angriff des irakischen Militärs zuvor gekommen: Die Extremistenorganisation hat einen Angriff auf die irakische Stadt Samarra begonnen, wo sich Regierungstruppen und Milizen für eine Offensive gegen den IS sammeln.
In diesen Ländern gibt es gefährliche IS-Ableger
Sicherheitskreise und Einwohner berichteten von mehreren Selbstmordattentätern, die am frühen Samstagmorgen Autobomben im Norden und Süden des Ortes gezündet hätten. Gleichzeitig hätten Islamisten die Sicherheitskräfte im Westen von Samarra mit Granaten angegriffen. Augenzeugen zufolge hing schwarzer Rauch über der Stadt, Ärzte berichteten zunächst von drei getöteten Verteidigern.
In der Umgebung der nordirakischen Stadt sind Tausende Soldaten und schiitische Milizionäre zusammengezogen worden, die die Islamisten aus ihren Stellungen entlang des Tigris vertreiben wollen. Der IS hat große Teile des Irak und Syriens unter seine Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen.
Am Morgen hatte eine neue Anschlagsserie mindestens 19 Menschen in den Tod gerissen. Wie die Polizei mitteilte, explodierte am Morgen zunächst ein Sprengsatz in der Nähe eines belebten Markts in Balad Rus 70 Kilometer nordöstlich von Bagdad. Als Menschen zum Tatort strömten, ging nur wenige Minuten später eine zweite Bombe hoch. Krankenhäuser in der Nähe registrierten elf Tote und 50 Verletzte.
Wenig später steuerte ein Selbstmordattentäter in der Nähe von Samarra sein mit Sprengstoff gefülltes Fahrzeug in einen Kontrollpunkt schiitischer Milizen. Acht schiitische Kämpfer wurden getötet und 15 weitere verletzt.
Im Irak gibt es fast täglich blutige Attacken. In einem Kleinkrieg kämpfen der IS und andere Extremisten gegen die von Schiiten geführte Regierung.
Am Freitag hat der IS im benachbarten Syrien eine empfindliche Niederlage erlitten: In Tal Hamis wurden die Dschihadisten durch kurdische Kämpfer geschlagen.
