13 weitere Islamisten getötet Pakistanische Polizei tötet Islamistenführer Ishaq

Lahore · Der Anführer der pakistanischen Islamistengruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ), Malik Ishaq, ist nach Behördenangaben bei einer gescheiterten Befreiungsaktion getötet worden. Bei dem Angriff sollen noch 13 weitere Mitglieder der Islamistengruppe getötet worden sein.

 Der Anführer der pakistanischen Islamistengruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ), Malik Ishaq, soll getötet worden sein.

Der Anführer der pakistanischen Islamistengruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ), Malik Ishaq, soll getötet worden sein.

Foto: ap

Anhänger des Extremisten griffen am Mittwoch in der östlichen Provinz Punjab einen Gefangenentransport mit Ishaq und fünf weiteren Islamisten an, wie aus Polizeikreisen verlautete. Die Beamten erwiderten nach eigenen Angaben das Feuer und erschossen neben Ishaq 13 weitere Mitglieder der Islamistengruppe.

Bei der Schießerei wurde offenbar ein Großteil der Führungsriege von Lashkar-e-Jhangvi getötet, unter ihnen Ishaqs Vertreter Ghulam Rasool Shah. Zusammen mit Ishaq, der am Samstag festgenommen worden war, befanden sich seine beiden Söhne und drei weitere Islamisten in Polizeigewahrsam. Sie wurden nach Angaben der Polizei ebenso getötet wie acht der Angreifer. Einigen mutmaßlichen LeJ-Kämpfern gelang demnach die Flucht.

An der offiziellen Darstellung des Tathergangs wurden allerdings Zweifel laut. Die pakistanischen Behörden berichten regelmäßig über ähnliche Zwischenfälle, bei denen Rebellen und andere Inhaftierte getötet wurden. Menschenrechtler vermuten allerdings, dass die angeblichen Angriffe auf die Sicherheitskräfte als Rechtfertigung genutzt werden, um sich unbequemer Verdächtiger zu entledigen. Lashkar-e-Jhangvi erklärte, die Tötung der 14 Islamisten sei vom Militär "organisiert und abgesegnet worden". Nach Einschätzung von Beobachtern wurde die Islamistengruppe dadurch entscheidend geschwächt.

Die Gruppe Lashkar-e-Jhangvi, der Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und zur Dschihadistengruppe Islamischer Staat nachgesagt werden, bekannte sich in den vergangenen Jahren zu einer Reihe blutiger Anschläge auf Angehörige der schiitischen Minderheit in Pakistan. So wurden bei zwei Attacken in Quetta im Jahr 2013 fast 200 Menschen getötet. Ishaq wird von den USA als "internationaler Terrorist" eingestuft und soll in viele Mordfälle verwickelt sein. Er gilt zudem als Drahtzieher eines Angriffs auf Sri Lankas Cricketteam, bei dem im Jahr 2009 in Lahore acht Menschen getötet wurden.

Ishaq saß seit den neunziger Jahren mehrfach im Gefängnis, kam aber immer wieder auf freien Fuß. Beobachter werteten dies als Beleg für die Straffreiheit, von der islamistische Gruppen in Pakistan lange Zeit profitierten. Nach einem Anschlag der radikalislamischen Taliban auf eine Schule im Nordwesten des Landes, bei dem im Dezember 130 Menschen getötet wurden, verstärkten die Sicherheitskräfte aber ihre Angriffe auf militante Gruppen.

(AFP)
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