Amnesty International Zahl der zivilen Opfer durch Luftangriffe auf Mossul steigt
Mossul · Laut einem Bericht von Amnesty International sind in den vergangenen Wochen bei den Kämpfen um die irakische Stadt Mossul Hunderte Zivilisten bei Luftschlägen in ihren Häusern oder an vermeintlich sicheren Orten getötet worden.
Die irakische Regierung habe sie zuvor aufgefordert, während der Offensive der IS-Milizen an Ort und Stelle zu bleiben und nicht zu fliehen, berichtet die Menschenrechtsorganisation und beruft sich dabei auf Schilderungen von Augenzeugen.
Amnesty International wirft allen Beteiligten des Konflikts zugleich vor, viel zu wenig zu tun für den Schutz der Zivilisten. Auch deshalb hätten sowohl die Luftangriffe der von den USA geführten Koalition als auch die Gefechte am Boden zwischen der irakischen Armee und IS-Kämpfern zu einer "erschütternden Zunahme" an zivilen Opfern geführt. Darüber hinaus wirft Amnesty den IS-Milizen vor, immer wieder auch Zivilisten als "menschliche Schutzschilder" zu missbrauchen.
Bei einem der tödlichsten Luftschläge der US-geführten Koalition seit Jahren seien laut Amnesty am 17. März allein 150 Menschen im Jadida-Viertel in West-Mossul gestorben. Die Koalition habe sich bereiterklärt, den Vorfall zu untersuchen.