Staatsstreich in Simbabwe Mugabes Nachfolger soll am Freitag vereidigt werden

Harare · Nach dem Rücktritt von Präsident Robert Mugabe ist sein designierter Nachfolger Emmerson Mnangagwa am Mittwoch nach Simbabwe zurückgekehrt.

 Simbabwes Vize-Präsident Emmerson Mnangagwa (l) und Simbabwes Präsident Robert Mugabe, aufgenommen am 12.12.2014 in Harare.

Simbabwes Vize-Präsident Emmerson Mnangagwa (l) und Simbabwes Präsident Robert Mugabe, aufgenommen am 12.12.2014 in Harare.

Foto: dpa

Mnangagwa, der nach seiner Entlassung als Vize-Staatschef Anfang November ins Exil gegangen war, habe sich unmittelbar nach seiner Landung am Luftwaffenstützpunkt Manyame in Harare mit Vertretern des Politbüros der Regierungspartei Zanu-PF getroffen, sagte sein Berater Larry Mavhima. "Die Amtseinführung ist am Freitag", fügte Mavhima hinzu.

Mugabe hatte Mnangagwa vor gut zwei Wochen als seinen Stellvertreter entlassen, um seine Frau Grace zu seiner designierten Nachfolgerin zu machen. Das Militär hatte den 93-jährigen Langzeitpräsidenten daraufhin unter Hausarrest gestellt. Die Zanu-PF setzte Mugabe als ihren Parteichef ab und setzte ihm eine Frist bis Montag, um freiwillig als Präsident zurückzutreten. Nachdem Mugabe die Frist hatte verstreichen lassen, leitete das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren ein. Diesem kam der Staatschef am Dienstag schließlich zuvor und legte sein Amt nieder.

Mugabe regierte Simbabwe 37 Jahre mit harter Hand und zunehmend autokratisch. Der 75-jährige Mnangagwa, wie Mugabe ein früherer Unabhängigkeitskämpfer gegen die britische Kolonialherrschaft, war jahrzehntelang ein treuer Gehilfe Mugabes. Er war unter anderem Finanz- und Verteidigungsminister und wird für brutale Unterdrückung verantwortlich gemacht - seine Skrupellosigkeit hat ihm in Simbabwe den Spitznamen "Krokodil" eingebracht. Nach Angaben von Parlamentspräsident Jacob Mudenda soll er am Freitag bei einer Vereidigungszeremonie in der Hauptstadt Harare seinen Amtseid ablegen.

(heif)
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