Debatte um "Drecksloch"-Äußerungen Trump will Einwanderer "von überall"

Washington · Ob US-Präsident Donald Trump nun von "Drecksloch"-Staaten gesprochen hat oder nicht, bleibt ungeklärt. Weltweites Gesprächsthema sind die angeblichen abfälligen Äußerungen aber weiterhin.

 Es gibt unterschiedliche Darstellungen darüber, was Donald Trump genau gesagt hat.

Es gibt unterschiedliche Darstellungen darüber, was Donald Trump genau gesagt hat.

Foto: ap, CK

Der demokratische Senator Dick Durbin bekräftigte am Dienstag, dass Trump bei einem gemeinsamen Termin am vergangenen Donnerstag bei armen Ländern von "Drecksloch-Ländern" gesprochen habe. Die ebenfalls anwesende Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen sagte unter Eid dagegen aus, dass sie nicht gehört habe, dass Trump dieses Wort verwendet habe.

Auch der Republikaner Lindsey Graham hatte berichtet, dass Trump im Bezug auf Haiti und afrikanische Länder von "shithole countries" gesprochen habe, während andere anwesende Senatoren das abstritten. Aus dem Weißen Haus verlautete, dass Trump möglicherweise "shithouse" und nicht "shithole" gesagt habe. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum es unterschiedliche Darstellungen gebe, sagte die Gewährsperson. Inhaltlich besteht zwischen beiden Worten im Englischen allerdings kein großer Unterschied.

"Starke Worte verwendet"

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, sagte, Trump habe sicherlich starke Worte verwendet. Aber er sei eben leidenschaftlich, was das Einwanderungsrecht angehe. Er werde sich nicht dafür entschuldigen, dass er versuche, das Einwanderungssystem zu reparieren, sagte Sanders. Auch Heimatschutzministerin Nielsen sagte bei einer Befragung durch Senator Patrick Leahy, dass der Präsident eine explizite Wortwahl verwendet habe. Aber das hätten auch andere im Raum getan.

Am Dienstag sagte Trump bei einem Treffen mit dem kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew auf die Frage, aus welchem Land die USA Einwanderer aufnehmen würden: "Wir wollen, dass sie von überall her hereinkommen, von überall".

Statt aus Haiti lieber aus Norwegen

Trump selbst hat aber noch nicht offen gelegt, was genau er gesagt hat. Er beschuldigte aber Durbin, ihn falsch wiedergegeben zu haben. "Vereinbarungen können nicht getroffen werden, wenn es kein Vertrauen gibt. Durbin hat Daca zerstört und schadet unserem Militär." In dem Tweet nahm Trump Bezug auf das Schutzprogramm Daca, das Hunderttausende junge Migranten, die als Kind illegal in die USA kamen, vor Abschiebung bewahrt. Demokraten und Republikaner arbeiten an einem Kompromiss, da das Programm bald ausläuft.

Zu den Anschuldigungen Trumps sagte Durbin: "Ich stehe zu jedem Wort, das ich darüber gesagt habe, was gesagt wurde." Er bekräftigte, dass Trump seiner Ansicht nach eine rassistische und hasserfüllte Sprache gebraucht habe. Er habe gesagt, die USA bräuchten nicht mehr Einwanderer aus Haiti, sondern lieber welche aus Ländern wie Norwegen.

(gaa)
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