Düsseldorf Bertelsmann-Stiftung: Kita-Essen ist oft ungesund

Düsseldorf · Immer mehr Kinder essen in Kitas zu Mittag, ihre Verpflegung entspricht allerdings nur in jeder dritten Einrichtung anerkannten Standards - etwa den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, die Qualität und Kosten des Mittagessens in bundesweit 1100 Einrichtungen untersucht hat. Nach Angaben der Stiftung wurden im März 2013 mehr als 1,8 Millionen Kinder in Deutschland am Mittag in einer Kita verpflegt.

Die Auswertung der Speisepläne zeigt: Gerade einmal in zwölf Prozent der Kitas bekommen die Kinder genügend Obst, nur 19 Prozent bieten ausreichend Salat oder Rohkost an. Fleisch dagegen kommt in rund 75 Prozent der Kitas zu häufig auf den Tisch. "Wir brauchen bundesweit verbindliche Qualitätsstandards für die Kita-Verpflegung", forderte Jörg Dräger, Bildungs-Vorstand der Bertelsmann-Stiftung. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) kündigte an, dass es noch in diesem Jahr eine erste Bund-Länder-Konferenz zur Kindertagesbetreuung geben werde, bei der die Qualität von Kitas im Fokus stehe.

Laut der Studie zahlen Eltern im Schnitt 2,40 Euro für ein Mittagessen ihrer Kinder. Für eine ausgewogene Mahlzeit nach DGE-Standards müssten es rund vier Euro sein. 1,8 Milliarden Euro sind nach Angaben der Stiftung bundesweit nötig, damit jedes Kita-Kind täglich ein ausgewogenes Mittagessen bekommt - 750 Millionen Euro mehr, als Eltern zurzeit ausgeben.

"Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag sind für Kinder ideal", sagte DGE-Ernährungsexpertin Antje Gahl. Beim Fleisch würden 30 bis 40 Gramm reichen.

(hüw/jam)
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