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Persönlich Carsten Spohr . . . hat bei Lufthansa viele Baustellen

Lufthansa-Chef Carsten Spohr steht ein harte Woche bevor: Morgen endet die Schlichtung im Tarifkonflikt um die Gehälter von 5400 Piloten. Am Mittwoch will der 50-Jährige mit dem Chef der arabischen Fluggesellschaft Etihad erläutern, wie eine gemeinsame Zukunft aussieht. Bei beiden Themen ist Streit programmiert. Ein friedliches Ende der Schlichtung scheint nicht in Sicht, gestern goss ein Vorstandskollege Öl ins Feuer, indem er den Piloten mit Investitionsstopp und Gründung einer neuen Gesellschaft drohte. Der Zusammenschluss mit den Arabern lässt Mitarbeiter um Jobs zittern und Kartellwächter aufmerken.

Dass er mal solche Konflikte zu lösen hat, konnte er sich zu Beginn der Karriere wohl kaum vorstellen. Geboren im tiefsten Ruhrgebiet, in Wanne-Eickel, studierte Spohr in Karlsruhe und wurde Wirtschaftsingenieur. Er ging zur Lufthansa, erwarb die Pilotenlizenz und flog den Airbus A 320. Später wurde er die rechte Hand von Jürgen Weber, der die Fluggesellschaft führte, als sie noch stolz und ohne harte Konkurrenz war.

Mit Webers Segen startete Spohr den Weg durch die Lufthansa-Instanzen, 2014 wurde er Chef des Dax-Konzerns. 2015 stürzte die Germanwings-Maschine in den Alpen ab. Im Umgang mit dem Unglück zeigte er, was in ihm steckt: Er beschönigte nichts, zeigte Demut und trieb die Aufklärung voran. Mit den Mühen der Ebenen aber kämpft er: Die Lufthansa liegt im Dauerclinch mit Piloten und Flugbegleitern.

Als Antwort baut Spohr die Billigflugtochter weiter aus. Im Konflikt mit den Piloten bleibt er trotz Streiks hart und gibt nicht nach. Lieber ein paar Tage ohne Lufthansa als irgendwann gar keine mehr, lautet sein Credo. Als Jugendlicher hat er gerudert. Wer im Achter "einen Krebs fange" (also rückwärts rudere), mache das Rennen für alle kaputt, hat Spohr mal gesagt. Das dürfte er auch auf den fehlenden Teamgeist der Piloten beziehen, die trotz Krise an ihren Forderungen festhalten.

(RP)
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