Neue Umfrageergebnisse 50 Prozent glauben nicht an Fortsetzung der Koalition

Berlin · Während die Union massiv an Mitgliedern verloren hat, glaubt eine Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge nicht mehr an eine Fortsetzung der Koalition zwischen Union und FDP nach der Bundestagswahl 2013.

 Viele Bürger glauben nicht an ein Fortbestehen der schwarz-gelben Koalition.

Viele Bürger glauben nicht an ein Fortbestehen der schwarz-gelben Koalition.

Foto: dpa, Wolfgang Kumm

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der "Bild"-Zeitung sagten 48,4 Prozent der Deutschen, sie glaubten nicht an eine Neuauflage von Schwarz-Gelb. Nur ein Viertel der Befragten (26,4 Prozent) hielt dies für möglich.

Bei der Frage, welchem Kanzler sie mehr Vertrauen entgegen bringen würden, sprachen sich indes 36 Prozent der Befragten für Angela Merkel (CDU) aus, wie die Zeitung berichtete. Dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück sprachen 18 Prozent der Befragten ihr Vertrauen aus. Allerdings erklärte mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent), sie vertrauten weder Merkel noch Steinbrück.

Im anhaltenden Mitgliederschwund bei fast allen Bundestagsparteien sieht der Berliner Politologe Oskar Niedermayer kein Zeichen von Politikverdrossenheit. "Es gibt heute viel mehr Möglichkeiten als früher, sich politisch zu engagieren", sagte der Parteienforscher an der Freien Universität Berlin (FU) der Deutschen Presse-Agentur. Dem stünden aber nicht mehr Menschen gegenüber, die sich engagierten. "Viele Organisationen buhlen um dieselben Leute, darunter die Parteien." Mit Ausnahme der Grünen haben 2012 alle Bundestagsparteien Mitglieder verloren, am deutlichsten die CDU - fast 10 000 im Vergleich zum Vorjahr.

Die SPD ist mit rund 483.000 Mitgliedern (2011: 489.638) zur mitgliederstärksten Partei geworden. Dicht dahinter - und nicht mehr davor - liegt nun die CDU mit rund 480.000 Mitgliedern (2011: 489.896). Recht stabil mit nur leichten Verlusten präsentiert sich die CSU mit rund 150.000 (2011: 150.585). Dann kommt die Linke mit 65.000 (2011: 69.458). Einzig die Grünen machten kein Minus: Ihre Mitgliederzahl blieb stabil, bei um die 60.000.

(AFP/dpa/felt/das)
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