Berliner AfD-Chefin Beatrix von Storch will doch nicht auf Kinder schießen lassen

Berlin · Nach den Äußerungen von AfD-Chefin Frauke Petry über einen Waffeneinsatz an der Grenze gegen Flüchtlinge ist das Entsetzen in der Politik groß. Die Berliner AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch legte sogar nach, ruderte dann aber schnell wieder zurück.

 Beatrix von Storch ist die Berliner AfD-Chefin.

Beatrix von Storch ist die Berliner AfD-Chefin.

Foto: dpa, sts hpl

Soll man notfalls auch Frauen mit Kindern mit Waffengewalt am Grenzübertritt hindern? Auf ihrer Facebook-Seite bejahte Beatrix von Storch die entsprechende Frage eines Users.

Nach einer Flut kritischer Kommentare erklärte sie später: "Ich bin grundsätzlich gegen Gewalt gegen Kinder, das umfasst auch den Einsatz von Schusswaffen gegen minderjährige Migranten durch die Polizei."

Um hier mal was klarzustellen: Ich bin grundsätzlich gegen Gewalt gegen Kinder, das umfasst auch den Einsatz von...

Später erklärte die Politikerin, ihr "Ja" habe sich nur auf die Frauen bezogen, nicht aber auf die Kinder.

Die Juristin sagte: "Gegen Kinder ist der Schusswaffeneinsatz richtigerweise nicht zulässig. Frauen sind anders als Kinder verständig", deshalb könne der Gebrauch von Waffen gegen sie "innerhalb der gesetzlich engen Grenzen" zulässig sein. Eine Voraussetzung sei beispielsweise, dass zuvor ein Warnschuss abgegeben wurde.

Vor von Storch hatten auch der AfD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, und seine Lebensgefährtin, die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry, erklärt, der Einsatz von Schusswaffen zur Verhinderung der illegalen Einreise dürfe als Ultima ratio nicht ausgeschlossen werden. Im AfD-Bundesvorstand ist diese Forderung umstritten.

Am Sonntag schrieb von Storch auf Facebook: "Gewalt ist immer das allerletzte Mittel." Sie betonte: "Wir haben keine Forderungen aufgestellt, sondern die Rechtslage referiert. ... Nach meiner Meinung soll der Bundespolizeipräsident die Grenzpolizei personell in einer Weise aufstellen, die jeden Schusswaffeneinsatz - auch gegen erwachsene Migranten - höchst unwahrscheinlich macht."

(jco/dpa)
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