Geheimtreffen im Kanzleramt Angela Merkel empfängt Karl-Theodor zu Guttenberg

Berlin · Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat sich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin getroffen. Ein Regierungssprecher bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte. Selbst Merkels engste Mitarbeiter sollen von dem Termin nichts gewusst haben.

Pressestimmen zum Guttenberg-Rücktritt
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Foto: dapd

Guttenberg habe die Kanzlerin bereits am Montag im Kanzleramt besucht. Zu Anlass und Inhalt machte der Sprecher keine Angaben. Laut "Welt" handelte es sich um einen persönlichen Termin bei Angela Merkel. Es gilt in Unionskreisen als ausgeschlossen, dass Merkel dem CSU-Politiker einen Ministerposten in der neuen Bundesregierung in Aussicht gestellt hat.

Laut "Bild" sprachen sie über die Affäre um den US-Geheimdienst NSA und die Folgen für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Guttenberg war 2011 zurückgetreten, nachdem bekanntgeworden war, dass er seine Doktorarbeit in weiten Teilen von anderen abgeschrieben hatte. Danach zog er mit seiner Familie in die USA. Dort ist Guttenberg unter dem Titel "renommierter Staatsmann" für ein Washingtoner Politik-Institut als Vortragsredner tätig.

Zuletzt hörte man im September von ihm, als der frühere Verteidigungsminister Kritik an der Zurückhaltung der Bundesregierung im Syrien-Konflikt geäußert hatte. Die schwarz-gelbe Koalition lasse sich dabei von wahltaktischen Gründen leiten, schrieb Guttenberg in einem Beitrag für die "New York Times".

Bei einer Veranstaltung in Österreich ließ der Ex-CSU-Star jüngst eine mögliche Rückkehr in die Politik offen. In der CSU wird spekuliert, dass sich Guttenberg 2014 in der Europapolitik engagieren könnte. Als Internet-Berater ist er für die EU-Kommission tätig, allerdings bislang inhaltlich nicht besonders aufgefallen.

(REU/dpa/RP)
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