Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten Gauck ruft zu Solidarität mit Flüchtlingen auf

Berlin · Bundespräsident Joachim Gauck hat in seiner diesjährigen Weihnachtsansprache zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen aufgerufen.

 Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue in Berlin bei der Aufzeichnung der Weihnachtsansprache 2013.

Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue in Berlin bei der Aufzeichnung der Weihnachtsansprache 2013.

Foto: dpa, Michael Kappeler

Sie kämen nicht mit der Erwartung, hier in ein gemachtes Bett zu fallen, sagte Gauck. Sie wollten Verfolgung und Armut entfliehen. Zudem hofften sie, Sinn in einem erfüllten Leben zu finden.

Weiter forderte der Bundespräsident, "unser Herz nicht eng zu machen mit der Feststellung, dass wir nicht jeden, der kommt, in unserem Land aufnehmen können". Dieser Satz sei "sehr, sehr richtig". Er werde aber erst zu einer Wahrheit, wenn "wir zuvor unser Herz gefragt haben, was es uns sagt, wenn wir die Bilder der Verletzten und Verjagten gesehen haben", so Gauck. Die Frage sei: "Tun wir wirklich schon alles, was wir tun könnten?"

Der Bundespräsident erinnerte an die Heilige Familie, die nach der Geburt Jesu auf der Flucht gewesen sei, um das Leben des Kindes zu retten. Auch derzeit gebe es viele Gründe, warum Menschen ihre Heimat verließen. Er nannte Krieg und Hunger, Verfolgung und Not. Dies hätten auch "unsere eigenen Vorfahren" gekannt, etwa als sie im 19.
Jahrhundert "in die Neue Welt" auswanderten oder sich Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Heimat suchten.

Die Ansprache wird am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, ausgestrahlt, unter anderem kurz nach 19 Uhr im ZDF und kurz nach 20 Uhr in der ARD sowie in zahlreichen Hörfunkprogrammen.

(KNA)
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