Türkischer Wahlkampf im Ausland Minister-Auftritte in Berlin und Rotterdam abgesagt

Berlin · Der türkische Tourismusminister Nabi Avci hat einen für Mittwochabend geplanten Auftritt in einem Hochzeitssal in Berlin-Kreuzberg abgesagt. Die Gründe sind bislang unbekannt. Auch der Auftritt eines türkischen Ministers in den Niederlanden wurde abgesagt.

 Der türkische Außenministers Mevlüt Cavusoglu (2.v.l) und Tourismusminister Nabi Avci (2.v.r) am Mittwoch gemeinsam auf der Tourismusbörse in Berlin.

Der türkische Außenministers Mevlüt Cavusoglu (2.v.l) und Tourismusminister Nabi Avci (2.v.r) am Mittwoch gemeinsam auf der Tourismusbörse in Berlin.

Foto: dpa, rje jhe

Nach der Absage seines Auftritts in Kreuzberg nahm Minister Avci am Abend einen Termin in der türkischen Botschaft wahr. Der Minister hatte in dem Festsaal vor Mitarbeitern der Botschaft und in Deutschland lebenden Türken sprechen, und dabei auch für das umstrittene Verfassungsreferendum in seinem Land werben wollen.

Tourismusminister in der Botschaft

Das "Internationale Wahlkampf-Koordinierungszentrum" der türkischen Regierungspartei AKP hatte die Veranstaltung unter anderem bei Facebook angekündigt. Am Mittwoch, wenige Stunden vor Beginn, folgte dann die Absage: "Der Tourismusminister wird in der Botschaft sprechen", teilte das Wahlkampfzentrum knapp mit.

Laut Berliner Polizei war die Veranstaltung zuvor rechtmäßig angemeldet worden. Bedenken der Sicherheitsbehörden habe es nicht gegeben. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind derzeit angespannt, weil schon mehrere Auftritte türkischer Minister vor hierzulande lebenden Türken abgesagt wurden.

Absage auch in den Niederlanden

Auch in den Niederlanden wurde der Auftritt eines türkischen Ministers abgesagt. Außenminister Mevlüt Cavusoglu wollte in der niederländischen Metropole auftreten. Er begründet seine Absage mit Sicherheitsbedenken.

Der Vermieter des Festsaals zog seine Erlaubnis für diesen Auftritt aber zurück. Er begründete seine Absage mit Sicherheitsbedenken. In einen Brief an den Gemeinderat erklärte Bürgermeister Ahmed Aboutaleb, er hätte diese Veranstaltung wahrscheinlich verboten, wenn der Vermieter ihm nicht zuvor gekommen wäre. ,,Meiner Meinung nach würde der Besuch des Ministers ein Risiko für die öffentliche Sicherheit bedeuten und die Polarisierung in Rotterdam weiter verstärken", sagte er.

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