Gesundheitsreform Patienten sollen durch Vorsorge-Untersuchungen Geld sparen

Braunschweig (rpo). Was Kassenpatienten schon aus der Zahnarztpraxis kennen, kommt möglicherweise bald auch bei Ärzten anderer Fachrichtungen zum Einsatz: Wer regelmäßig Vorsorge-Untersuchungen beim Arzt wahrnimmt, soll künftig Geld sparen. Die Besuche sollen über ein Vorsorge-Bonusheft dokumentiert werden.

Das Vorsorge-Bonusheft werde sich auf solche Untersuchungen beziehen, die wirklich helfen, etwa auf Diabetes- oder Krebs-Vorsorge, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) der "Braunschweiger Zeitung". "Nur wer dieses Heft hat und regelmäßig den Arzt besucht, kann darauf hoffen, dass er Zuzahlungs-Ermäßigungen bekommt." Schmidt äußerte die Hoffnung, auf diesem Weg gesundheits- und kostenbewusstes Verhalten zu fördern". Sie Verwies auf Erfolge ähnlicher Vorsorgeprogramme bei der Zahnprophylaxe.

Gesundheitsexperten von Union und SPD wollten am Montagnachmittag in Berlin über die Umsetzung der Koalitionsbeschlüsse zur Gesundheitsreform beraten. Erste Arbeitsentwürfe aus den Ministerien für Gesundheit und für Finanzen waren in der Union auf heftige Kritik gestoßen. Im Vorfeld bekannten sich die Koalitionspartner zu den Anfang Juli gemeinsam beschlossenen Eckpunkten und forderten die jeweils andere Seite auf, diese nicht in Frage zu stellen. Als Knackpunkte gelten vor allem die Ausgestaltung des umstrittenen Gesundheitsfonds sowie die stärkere Öffnung der privaten Krankenkassen für den Wettbewerb untereinander sowie mit den gesetzlichen Kassen. Entscheidungen wurden von dem Treffen am Montag noch nicht erwartet.

(afp)
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