Ex-Bundesbankvorstand Sarrazin fühlte sich unterfordert
Berlin (RPO). Der frühere Bundesbanker Thilo Sarrazin (SPD) fühlte sich bei dem Institut offenbar völlig unterfordert. "Als Bundesbanker war die Arbeit der Woche nach eineinhalb Tagen dienstagmittags getan", sagte Sarrazin auf einer Veranstaltung in Berlin.
"Am Montag gibt man Anweisungen und bereitet sich ein bisschen vor, am Dienstagvormittag diskutiert man intelligent in der Vorstandssitzung mit, und am Dienstagnachmittag fragt man sich, was man den Rest der Woche tun soll." So zitiert ihn die "Berliner Morgenpost".
Dem Bericht zufolge gab Sarrazin diese Einblicke auf einer FDP-Veranstaltung im Berliner Stadtteil Marzahn-Hellersdorf am Donnerstagabend. Er erzählte demnach dort, wie er seinen Bestseller "Deutschland schafft sich ab" geschrieben habe. Der ehemalige Berliner Finanzsenator und Bundesbankvorstand berichtete demnach, dass er als Berliner Finanzsenator keine Zeit für das Buchprojekt gehabt habe. Zum Schreiben sei er erst gekommen, als er im April 2009 vom Berliner Senat in den Vorstand der Bundesbank wechselte.
Sarrazin war Ende September aus dem Bundesbank-Vorstand ausgeschieden, nachdem ein Entlassungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden war. Hintergrund waren die umstrittenen Äußerungen des früheren Berliner Finanzsenators zur angeblich fehlenden Integrationsbereitschaft von Muslimen.