Familienministerin Schröder: "Elterngeld ist keine Gebärprämie"

Berlin (RPO). Das Elterngeld ist nach Auffassung von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) keine Gebärprämie. Es dürfe nicht an kurzfristigen Anstiegen der Geburtsstatistiken gemessen werden. Zudem will Schröder noch in diesem Jahr das neue Kinderschutzgesetz augf den Weg bringen.

Kristina Schröder - die frühere Familienministerin
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Kristina Schröder - die frühere Familienministerin

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Das schreibt die CDU-Politikerin in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt". Die Leistung trage zu einem gesellschaftlichen Umdenken bei und habe in kurzer Zeit mehr erreicht als Debatten über Feminismus oder Gleichstellungsgesetze, so Schröder.

"Alle werden profitieren"

Vom Elterngeld würden mittelfristig vor allem Frauen profitieren, unterstrich die Ministerin. Wenn Väter in Elternzeit gingen, entstünden neue Karrieremodelle und Teilzeitarbeitsplätze.

Auch das Familienbild ändere sich. Solche familienfreundlichen Modelle werden sich nach Meinung der Familienministerin langfristig auch in der Geburtenstatistik niederschlagen. Das Elterngeld gleiche zudem Einkommensverluste aus und schaffe Schonraum und gemeinsame Zeit für die Eltern nach der Geburt.

Seit 2007 haben nach Angaben der Ministerin drei Millionen Frauen und Männer Elterngeld bezogen. Zuletzt wurden jährlich rund 4,4 Milliarden Euro ausgezahlt.

Neues Kinderschutzgesetz

Unterdessen will Schröder auch das neue Kinderschutzgesetz noch in diesem Jahr auf den Weg bringen. Das neue Gesetz solle Standards bei der Verhinderung von sexuellem Kindesmissbrauch setzen, sagte die Ministerin der "Passauer Neuen Presse".

Demnach sollen nur noch Einrichtungen, die bestimmte Standards erfüllen, von staatlichen Zuschüssen profitieren. Hauptamtliche Mitarbeiter sollten künftig ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Außerdem müsse es unabhängige Ansprechpartner geben, denen sich Betroffene anvertrauen können.

Kristina Schröder hat angekündigt, sich am Freitag noch zur "Multi-Kulti-Debatte" äußern zu wollen.

(KNA/csh)
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