Scharfe Kritik an eigener Partei Steinbrück: SPD fördert Politikverdrossenheit

Berlin (RPO). Mehrfach hat die SPD ihren Ex-Finanzminister Peer Steinbrück als möglichen Kanzlerkandidaten ins Spiel gebracht. Der aber will davon nichts wissen. Im Gegenteil: Nun kritisiert er seine eigene Partei wegen des Umgangs mit den Verlusten bei den Landtagswahlen heftig und wirft ihr mangelnde Selbstkritik vor.

Das ist Peer Steinbrück
9 Bilder

Das ist Peer Steinbrück

9 Bilder

Politiker, die von Tatsachen unbeeindruckt Kommentare abgäben, trügen nicht unerheblich zum Politikverdruss bei, sagte der Sozialdemokrat dem "Spiegel" mit Blick auf die Kommentierung des Ausgangs der Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

"Dazu hat die SPD angesichts stark enttäuschender Wahlergebnisse am vergangenen Sonntag einen bemerkenswerten Beitrag geleistet", fügte er nach einem Vorabbericht vom Samstag hinzu.

Führende Sozialdemokraten hatten den Wahlausgang in den beiden Bundesländern fast durchweg positiv bewertet, obwohl die Partei schlecht abgeschnitten hatte. In Rheinland-Pfalz verlor die SPD rund zehn Prozentpunkte und ist auf einen Koalitionspartner angewiesen.

In Baden-Württemberg stürzte die Partei sogar auf ihren historisch schlechtesten Wert ab und wird nun Juniorpartner in einer Koalition mit den Grünen.

Steinbrück wird immer wieder als künftiger Kanzlerkandidat der SPD genannt. Parteichef Sigmar Gabriel hat wiederholt für eine stärkere Rolle des Politikers ausgesprochen. Steinbrück selbst hat derartige Vorschläge immer zurückgewiesen.

(RTR/pst)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort