Erlaubnis für Schusswaffen Polizeigewerkschaft kritisiert geplantes EU-Waffenrecht

Brüssel · Die geplante Verschärfung des EU-Waffenrechts geht der Deutschen Polizeigewerkschaft zu weit. Die Europäische Union schieße mit ihrer Regelungswut über das Ziel hinaus, sagte ein DPolG-Sprecher. Die Bevölkerung werde kriminalisiert.

Polizeigewerkschaft kritisiert geplantes EU-Waffenrecht
Foto: AP, AP

Es werde zwangsläufig zu einem Anstieg der Fallzahlen bei Waffendelikten kommen, weil viele Bürger die neuen Regelungen nicht verstünden oder nicht auf die bereits in ihrem Besitz befindlichen Waffen beziehen würden, sagte der Sprecher.

Am Freitag hatten sich die EU-Innenminister bei einem Treffen in Brüssel auf neue Regeln für den Waffenbesitz geeinigt. Demnach müssen künftig Schreckschusswaffen und Gaswaffen bei Behörden registriert werden. Solche Pistolen oder Gewehre sind bisher ab 18 Jahren frei verkäuflich und genehmigungsfrei.

Polizeigewerkschaft kritisiert geplantes EU-Waffenrecht
Foto: graf/Schnettler

Zudem sollen alle fünf Jahre etwa Sportschützen und Jäger ihre Erlaubnis für Schusswaffen erneuern lassen. "Eine solche Befristung bedeutet einen sehr hohen und unnötigen Verwaltungsaufwand", kritisierte der Gewerkschaftssprecher. Allein in Deutschland müssten jährlich mehr als eine halbe Million Erlaubnisse erneuert werden.

Über den Vorstoß der EU-Innenminister soll nun im Europaparlament verhandelt werden. Es werden Änderungen erwartet.

(dpa/jeku)
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