Berlin Krankenstand in NRW besonders hoch

Berlin · Am meisten jedoch fehlen Arbeitnehmer im Saarland, am wenigsten in Bayern.

Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen fehlen im Schnitt häufiger auf der Arbeit als ihre Kollegen im bundesweiten Vergleich. Zu diesem Ergebnis kommt der Fehlzeiten-Report 2015 der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK), der gestern in Berlin vorgestellt wurde. Der Krankenstand lag 2014 im Bundesdurchschnitt bei 5,2 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte. In ganz NRW betragen die Fehltage pro Versichertem und Jahr anteilig 5,6 Prozent. Damit liegt das Bundesland an fünfter Stelle. An der Spitze steht das Saarland (6,1), am unteren Ende der Tabelle Bayern (4,5).

Der Bericht zeigt auch, dass jüngere Beschäftigte häufiger im Jahr krank sind, dafür aber nicht so lange. Je älter die AOK-Mitglieder sind, desto seltener bleiben sie wegen Krankheit der Arbeit fern. Aber sie brauchen auch länger, um wieder fit zu werden, nämlich im Schnitt 13 Tage. Das liegt daran, dass sich in höherem Alter chronische Erkrankungen entwickeln. So leiden Ältere vor allem an Muskel-, Skelett- und Herz-Kreislaufkrankheiten. Und auch die psychischen Erkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch. Erneut hat die AOK in ihrem Jahresbericht mehr Fälle von psychischen Krankheiten verzeichnet als Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Krankheitsausfälle verursachen einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin haben sie im Jahr 2013 zu Produktionsausfällen von 59 Milliarden beziehungsweise zu 103 Milliarden Euro Ausfall an Produktion und Bruttowertschöpfung geführt.

"Gesundheitsförderung ist kein Luxus, sondern eine Investition in die Zukunft", sagte AOK-Vorstand Frank Michalak. Deswegen will die AOK zukünftig mindestens zwei Euro pro Versichertem in die betriebliche Gesundheitsvorsorge stecken.

(heif)
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