Roaming - Europa verpasst eine Chance

Die Symbolwirkung der neuen EU-Vorschläge zum Roaming ist eine Katastrophe: Anstatt Europas Bürger weiter für die Vorteile des europäischen Binnenmarktes zu begeistern, verlieren sich die Regierungen in Details von aufschlagfrei nutzbaren Paketen von Telefonie, SMS und Megabyte. Das ist traurig, denn zur Europawahl hatte die Politik noch für ein Ende des Roamings getrommelt. Es sollte für die Bürger gleich teuer sein, ob sie nun im Inland per Handy telefonieren oder aus dem Ausland in ihrer Heimat anrufen. Und es sollte für die Menschen egal sein, ob sie in Köln oder in Barcelona per Smartphone ins Internet gehen.

Die Politik muss kräftig nachbessern. Das Optimum wäre, wenn Roaming doch ganz abgeschafft würde. Falls aber Obergrenzen für "freie" Kommunikation in anderen Ländern unvermeidbar sind, müssen die Freigrenzen viel höher liegen als der jetzige Vorschlag: Es muss Bürgern möglich sein, ohne weitere Kosten Freunde daheim auch aus dem Ausland anzurufen. Und gerade im Urlaub darf es nicht zu teuer werden, sich zu informieren. Dann wissen die Bürger, dass Europa ihnen persönlich nützt - auch wenn es noch keinen digitalen Binnenmarkt gibt.

(RP)
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