Woelki - ein Hirte im Geiste des Papstes

Hätte sich Papst Franziskus einen Erzbischof nach seiner Vorliebe schnitzen können, vielleicht wäre dann eine Figur entstanden, die Rainer Maria Woelki sehr ähnlich sähe. Weil der neue Erzbischof von Köln in Berlin zeigen konnte, dass Seelsorge mit Demut zu tun hat, seelsorgerisches Wirken bei den Armen beginnt und der Glaube sich erst im einfachen Leben tief entfaltet. Woelki ist kein Heiliger, und er ist auch kein Liberaler; aber seine Tagesarbeit im glaubensfernen Berlin ist mehr als nur eine Geste gewesen.

Köln bekommt jetzt einen gebürtigen Kölner, der - gerade einmal 57 Jahre alt - noch gut zwei Jahrzehnte in der Domstadt wirken kann. Das Erzbistum am Rhein steht damit für eine neue Ära. Sie wird die Handschrift von Papst Franziskus tragen, und sie wird möglicherweise auch der katholischen Kirche in Deutschland eine neue Färbung geben. Nicht alle werden in Köln über Woelki jubeln. Und er stand wahrscheinlich nicht einmal auf der "Wunschliste" des Kölner Domkapitels. Rom hat also entschieden und in seinem Sinne. Es könnte aber eine Entscheidung auch im Sinne Kölns werden - bei vorbehaltloser Offenheit auf allen Seiten. Das wäre dann eine Begegnung im Geiste des Evangeliums.

(RP)
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