Düsseldorfer Occupy-Bewegung Aktivisten treffen sich an ehemaligem Camp

Düsseldorf · Einen Tag nach der friedlichen Räumung des Protestlagers am Martin-Luther-Platz haben sich die Anhänger der Occupy-Bewegung an ihrem ehemaligen Camp versammelt. Die Aktivisten disktutierten darüber, wie es weiter gehen soll. Erst einmal wollen die Demonstranten Bilanz ziehen.

Occupy-Lager wird in Düsseldorf geräumt
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Occupy-Lager wird in Düsseldorf geräumt

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Am Donnerstag trafen sich um die 20 Protestler zum Gespräch. "Wir müssen uns erst einmal von den Strapazen der vergangenen Monate erholen", sagte Mario, einer der Demonstranten, die in den vergangenen 291 Tagen am Martin-Luther-Platz campiert hatten.

Am Mittwochmorgen waren mehrere Hundertschaften der Polizei im Einsatz, um das Zeltlager in Düsseldorf zu ereilen. Um Mitternacht war die Frist verstrichen, die die Stadt den Kapitalismus-Kritikern eingeräumt hatte, um ihr Lager abzubauen.

Zeitweise hätten die Aktivisten selbst Sorge gehabt, dass sich das Camp von alleine auflöst. Einer der Gründe wäre der kalte Winter gewesen, ein anderer war der fehlende Konsens für Beschlüsse. Nun müsse man sich klar werden, wie man künftig weiter agiere, was die Ziele seien und wer dahinter stehe, erklärte Mario am Donnerstag.

In der kommenden Zeit werde man eine Bilanz der Occupy-Bewegung in Düsseldorf ziehen, bei der es etwa 50 bis 100 Aktivisten gegeben hätte. Bei Demonstrationen und Einzelverstanltungen wären es auch mehr gewesen, so ein Sprecher der Bewegung.

Die Ziele der Bewegung sind die Ablehnung gegen den Kapitalismus, das Zunehmen der Monopolisierung und das Hinterfragen von hierarchischen Organisationsformen.

Am frühen Mittwochmorgen hatten zunächst Mitarbeiter des Ordnungsamts versucht, die Aktivisten zur Aufgabe des Camps zu veranlassen. Die Demonstranten forderten daraufhin, Oberbürgermeister Dirk Elbers zu sprechen. Der lehnte jedoch ab.

Auch die Polizei forderte die Bewohner des Camps mehrfach zur Räumung auf. Nach dreieinhalb Stunden rissen Einsatzkräfte der Polizei die Barrikaden nieder. Die Demonstranten hatten sich mit Holzpaletten in ihrem Camp verschanzt. Einige der etwa 45 Aktivisten verließen das Lager freiwillig, andere ließen sich von den Beamten nach draußen tragen.

Am Donnerstag bemängelten die Demonstranten, dass die Stadt nicht genug Gespräche mit der Bewegung geführt hätte. In der Erklärung zur Räumungsfrist hätten sie der Stadt ein Angebot zum Gespräch gemacht. Dieses sei von der Stadt nicht genutzt worden. Von Seiten der Stadt hieß es am Mittwoch jedoch: "Die Demonstranten hatten monatelang die Möglichkeit, mit der Stadt zu sprechen. Warum kurz vor sieben am Tag der Räumung?

(ila)
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