Schulschwimmen Badeanzüge für Musliminnen

Düsseldorf · Die Stadt soll für muslimische Mädchen, die zurzeit nicht am Schwimmunterricht teilnehmen möchten, Badeanzüge anschaffen, die den gesamten Körper bedecken – das forderte Ratsfrau Monika Lehmhaus (FDP) auf der Sitzung des Ausländerbeirats, der gestern über dieses Thema diskutierte.

Die Stadt soll für muslimische Mädchen, die zurzeit nicht am Schwimmunterricht teilnehmen möchten, Badeanzüge anschaffen, die den gesamten Körper bedecken — das forderte Ratsfrau Monika Lehmhaus (FDP) auf der Sitzung des Ausländerbeirats, der gestern über dieses Thema diskutierte.

Derzeit nehmen in Düsseldorf 20 Schülerinnen aus religiösen Gründen nicht am Schulschwimmen teil, so die Verwaltung. Ein Arbeitskreis soll nun Maßnahmen erarbeiten, die dem entgegenwirken.

Vorschläge wurden bereits in der Sitzung geäußert. Lehmhaus regte an, dass muslimische Vertreter des Ausländerbeirats Empfehlungsschreiben an Eltern verfassen. Ratsherr Alfred Syska (SPD) forderte außerdem, die Stadt Düsseldorf solle auf das Landesschulministerium einwirken, Musliminnen zum Schwimmunterricht zu verpflichten. Auch ein nach Geschlechtern getrennter Schwimmunterricht wurde vorgeschlagen. Man könne zudem über die Schulsozialarbeit versuchen, auf Schülerinnen Einfluss zu nehmen.

Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Arnsberg müssen muslimische Mädchen am Schwimmunterricht teilnehmen — allerdings nur in der Grundschule. Ab der Sekundarstufe I gibt es diesbezüglich keine konkreten schulrechtlichen Normen, die Schulleitungen entscheiden von Fall zu Fall.

Die Kommunen können darauf keinen Einfluss nehmen, da für den Schulunterricht die Landesregierung zuständig ist. Durch Maßnahmen wie die Anschaffung von Schwimmanzügen, die mit der islamischen Religion vereinbar sind, könnte die Stadt aber dennoch dafür sorgen, dass alle Schülerinnen am Schulschwimmen teilnehmen.

(RP)
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