Großprojekt in Derendorf 17,6 Mio für Ausbau der Toulouser Allee

Düsseldorf · Das nächste riesige Bauprojekt in Derendorf startet bald. Weil auf dem früheren Schlachthof- und Brauerei-Schlösser-Gelände die neue Fachhochschule entsteht, wird eine Zufahrtsstraße gebaut – der zweite Teil der Toulouser Allee. Sie ist auch wichtige Verbindung für Pendler.

 Der Blick von der Münsterstraße Richtung Heinrich-Ehrhardt-Straße (und -Brücke) zeigt, wie riesig dieses Areal ist. Links stand früher die Schlösser-Brauerei - dort wird die neue Fachhochschule entstehen. Rechts wird, parallel zur Bahnlinie, der zweite Abschnitt der Toulouser Allee gebaut.

Der Blick von der Münsterstraße Richtung Heinrich-Ehrhardt-Straße (und -Brücke) zeigt, wie riesig dieses Areal ist. Links stand früher die Schlösser-Brauerei - dort wird die neue Fachhochschule entstehen. Rechts wird, parallel zur Bahnlinie, der zweite Abschnitt der Toulouser Allee gebaut.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Das nächste riesige Bauprojekt in Derendorf startet bald. Weil auf dem früheren Schlachthof- und Brauerei-Schlösser-Gelände die neue Fachhochschule entsteht, wird eine Zufahrtsstraße gebaut — der zweite Teil der Toulouser Allee. Sie ist auch wichtige Verbindung für Pendler.

Im riesigen Neubaugebiet auf dem Gelände des alten Derendorfer Bahnhofs und den benachbarten Arealen des früheren Schlachthofs und des Ex-Schlösser-Geländes rücken bald die Baumaschinen an: Wegen des Neubaus der Fachhochschule muss auch eine Erschließungsstraße her — der zweite Bauabschnitt der Toulouser Allee wird gebaut. Er schafft die Verbindung auf dieser Fläche zwischen Münsterstraße im Süden und Heinrich-Ehrhardt-Straße im Norden.

Das Geld für diesen Straßenneubau wird jetzt durch Gremien des Rates bewilligt, die Ausschüsse werden sich nach und nach mit der Investition beschäftigen.

Am Ende wird man 17,6 Millionen Euro aufbringen müssen (nach heutiger Kalkulation), um die mehr als einen Kilometer lange neue Straße zu errichten.

Für die Baukosten gibt es insgesamt 7,5 Millionen Euro Zuschüsse vom Land, vom Bund und vom VRR. Außerdem rechnet man mit 5,1 Millionen Euro Anliegerbeiträge — bleiben am Ende rund fünf Millionen, die die Stadt Düsseldorf selbst aufbringen muss. Lapidar heißt es dazu im Finanzierungsplan: davon durch Darlehen finanziert — null Euro. Mit anderen Worten: Die Stadt bezahlt diese fünf Millionen aus dem Haushalt und muss dafür kein Geld leihen, bleibt also bei ihrer Schuldenfreiheit, die sie seit 2007 pflegt.

Dieses Stück der Toulouser Allee wird jedoch nicht nur als Erschließungsstraße für die geplante Fachhochschule von Bedeutung sein, sondern auch für Pendler eine interessante Route in der Innenstadt bieten. Denn wer künftig vom Norden in die Stadt fährt, kann im Verteiler Mörsenbroicher Ei und über die Münsterstraße oder über die Heinrich-Ehrhardt-Straße auf die neue Allee und damit sehr schnell in die City gelangen. Denn am südlichen Ende ist die Toulouser Allee an den Bereich Wehrhahn/Grafenberger Allee angebunden. Weil man mit hohem Verkehrsaufkommen rechnet, sobald sich die Autofahrer an die Streckenführung gewöhnt haben, wird die Straße komplett vierspurig ausgebaut. Sie verläuft parallel zur vorhandenen Bahnlinie und ist zurzeit im ersten Abschnitt zwischen Wehrhahn und Münsterstraße (Le Quartier Central) bereits fertig — allerdings wirkt sie wie eine Geisterstraße, weil sie kaum genutzt wird.

Die neue Fachhochschule (FH) ist konzipiert für 470 Beschäftigte und 7000 Studenten — Baukosten: 224 Millionen Euro. Mit der geplanten Fertigstellung des Campus ist allerdings nicht 2013 zu rechnen, sondern erst 2014. Es hatte Verzögerungen gegeben. Auf dem neuen Campus Derendorf sollen die FH-Standorte Universitätsstraße und Josef-Gockeln-Straße zusammengeführt werden. Insgesamt sind sieben Gebäude geplant, zwei davon sind denkmalgeschützt.

So sollen etwa in der ehemaligen Großviehhalle des Schlachthofs die Bibliothek und die Institute für Informationstechnik und Medienservice unterkommen sowie eine Gedenkstätte für 6143 Juden aus Düsseldorf und Umgebung, die während der NS-Zeit deportiert wurden. Das FH-Gelände soll durch eine Tiefgarage mit 996 Stellplätzen unterkellert werden. Ob es auf dem Campus auch Wohnungen für Studenten geben wird, war zuletzt unklar. Tatsächlich wäre Platz für mehrere Hundert Wohnungen.

Im Sommer sollen die Arbeiten weitergehen, am Ende wird das Gelände der FH rund 48 000 Quadratmetern groß sein.

(RP/jco/ila)
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