Elli Erl aus DSDS Ein Superstar als Lehrerin in Bilk

Düsseldorf · Acht Jahre ist es her, dass Elisabeth Erl, genannt "Elli", die RTL-Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" gewann. Bis heute ist sie die einzige Frau, die bei der Talentshow unter Dieter Bohlens Leitung den Sieg davontrug.

 DSDS-Gewinnerin Elisabeth („Elli“) Erl arbeitet heute als Lehrerin an der Realschule Florastraße in Bilk.

DSDS-Gewinnerin Elisabeth („Elli“) Erl arbeitet heute als Lehrerin an der Realschule Florastraße in Bilk.

Foto: Endermann, Andreas

"Das ist schon so lange her. Ich habe die Zeit wirklich genossen, aber ich bin froh, heute da zu sein, wo ich bin", sagt Erl. Und das ist an der Realschule Florastraße in Bilk, wo die 33-Jährige Musik und Sport unterrichtet. Im Jahr 2004 setzte sich die damals 24-Jährige im Finale gegen Denise Tillmanns durch.

Und eine kurze Karriere in der Musikwelt folgte. Ihren ersten Song "This is my life" komponierte damals Dieter Bohlen. "Es hat sich aber recht schnell herausgestellt, dass Bohlen und ich nicht gut zueinanderpassen. Weder menschlich, noch musikalisch", sagt Erl. Vielleicht weil die quirlige Elli, wie sie schon bald genannt wurde, nicht in das sonst typische DSDS-Schema passte. "Ich war ja so anders als der erste Gewinner, Alexander Klaws." Doch dass Bohlen seine geschäftlichen Beziehungen zu ihr abbrach, hinderte sie vorerst nicht daran, weiter Musik zu machen.

Mit dem Musikproduzenten und ehemaligen BMG-Chef Thomas Stein ging es weiter: "Er wollte aber, dass ich mein erstes Staatsexamen beende, bevor wir eine CD aufnehmen." Das hat Elli getan, und das Album "Moving On" folgte. Sechs Jahre konnte sie von ihrer Musik leben. "Ich habe interessante Leute kennengelernt und hatte viele Auftritte, auch in den USA." Aber als professioneller Musiker von dem Beruf leben zu können, sei schwer. "Wenn man nicht einen ganz großen Namen hat, geht das nicht.

" Doch Erl bereut nichts. "Irgendwann hatte ich auch genug davon, ständig unterwegs zu sein und herumzufahren." Jetzt habe sie noch ein- bis zweimal pro Monat einen Auftritt, aber fühle sich im Rheinland angekommen. "Ich will nicht zurück, ich fühle mich in meinem Job sehr wohl." Auch ihre Schüler hätten sich daran gewöhnt, einen Ex-Superstar als Lehrerin zu haben. "Am Anfang musste ich Ihnen klar machen, dass ich nicht Elli, sondern Frau Erl bin", sagt Erl, die in Köln lebt und jeden Tag zur Schule pendelt.

Ihren Schülern rate sie von Casting-Shows ab. "Mit 16 sind viele noch zu jung. Vielleicht kann man es mal probieren, wenn man älter ist." Aber als Star dieser Shows habe man keine lange Haltbarkeitszeit. "Ich habe das Beste aus dieser Zeit mitgenommen", resümiert Erl.

(RP/jco/top)
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