Mieten und Kaufen Podiumsdiskussion über Wohnraum in Düsseldorf

Düsseldorf · Gibt es zu wenig Flächenreserven für Wohnbau? Über das Thema "Bezahlbarer Wohnraum in Düsseldorf – aktuelle Lage und Perspektiven" diskutierten sechs Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bauwirtschaft gestern im Kirchenraum der Diakonie Düsseldorf. Eingeladen hatte der Bund Deutscher Architekten (BDA), für den Thomas Beucker die Podiumsdiskussion moderierte. Ausgangsthese war, dass in Düsseldorf "zu wenig bezahlbarer Wohnraum vorhanden und gefördert wird", so Ursula Ringleben, Vorstand BDA.

Die 100 Zuhörer erlebten eine Diskussion mit vielen Teilaspekten: So sieht Wohnungsamtsleiter Thomas Nowatius trotz der Tatsache, dass 60 Prozent des Wohnungsbestandes in Düsseldorf älter als 60 Jahre sei, es als "Aufgabe der Investoren an, Bauprojekte abzurufen. Die Stadt muss Grundstücke ausweisen, das Wohnungsamt unterstützt." Kay Noell, Stadtplaner für Wohnungsbau im Ministerium Bauen und Verkehr NRW betonte, dass das Land jährlich 850 Millionen Euro im Wohnraumförderprogramm zur Verfügung stelle, Düsseldorf jedoch die Hälfte der zugeteilten Mittel anders als viele anderen Landesstädten nicht abgerufen habe. Rheinwohnungsbau Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck zeigte am Beispiel des Schlesischen Viertels in Lierenfeld, dass geförderter Wohnungsbau und Wohneigentum in einem Quartier funktionieren können.

Die Wirtschaftlichkeit und damit bezahlbare Mieten unter zehn Euro ließen sich jedoch nur durch Bau auf eigenen (nicht gekauften Grundstücken) realisieren. Die Fertigstellung geförderter Wohnungen geht zurück (weniger als 100 Wohnungen 2011). Antonia Frey, Ratsmitglied für Bündnis 90/Die Grünen verlangt daher eine "aktive Wohnungsmarktpolitik der Stadt." Auch Zuhörer beteiligten sich an der Diskussion, darunter der Düsseldorfer Makler Wulff Aengevelt: Nach Realisierung aller Wohnbaumaßnahmen seien die Flächenreserven aufgebraucht. Raum für weiteren Wohnbau fehle dann.

(hgc)
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