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Weihnachten 2011 Sie müssen Heiligabend arbeiten

Düsseldorf · Auch an Heiligabend wird gearbeitet: Ob in der Gastronomie, der Pflege, in Kirchen oder Kaufhäusern - überall gibt es fleißige Menschen, die dafür sorgen, dass auch an den Weihnachtstagen alles läuft wie geplant. Wir stellen vier Düsseldorfer vor, die auch heute gern ihren Job machen.

Düsseldorf: Arbeiten an Heiligabend
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Heiligabend, ein Tag und ein Abend, den die meisten Düsseldorfer im Kreise der Familie verbringen: stressfrei, ruhig und besinnlich. Es gibt aber auch Menschen, die arbeiten an Heiligabend. Und einige davon sogar sehr gerne.

Olivia Acar ist Psychologie-Studentin und arbeitet heute ab 23 Uhr im Club "The Attic" an der Königsallee. Gründe dafür gibt es genug. "Bei uns Zuhause ist Weihnachten um eine bestimmte Uhrzeit sowieso vorbei und meine Chefs haben Leute gesucht, die auf der ,White Christmas?-Party arbeiten können und möchten", sagt Acar, die in Landau studiert und nur an den Wochenenden in die alte Heimat kommt. "Die Arbeit macht mir Spaß und so kommt sogar an Weihnachten noch ein bisschen Partystimmung auf." Auch finanziell lohnt sich der Einsatz: Heute Abend gibt es doppelten Stundenlohn. "Davon wusste ich nichts, als ich zugesagt habe", sagt die Studentin. "Aber das ist natürlich ein toller Bonus."

Tim Plaggenborg (25) ist Krankenpfleger auf der Station für Altersmedizin im St.Martinus-Krankenhaus im Stadtteil Bilk. Auch er muss heute zum Dienst erscheinen. "Wir werden in Schichten eingeteilt und wechseln uns ab: Ein Kollege arbeitet Heiligabend, der andere am Silvestertag", sagt er. "Dieses Jahr habe ich zum Glück Frühschicht, da bin ich um 14.30 Uhr raus. Die Spätschicht muss bis 21 Uhr arbeiten."

In einem christlichen Haus wie dem Martinus-Krankenhaus wird Weihnachten auch im Kreis der Patienten gefeiert, die Station ein wenig geschmückt und gemeinsam Zeit verbracht. "Natürlich ist das anstrengend für das Privatleben, vor allem wenn man wie ich ein familiärer Mensch und Weihnachten gern mit der Familie zusammen ist", erklärt Plaggenborg. "Aber man bekommt viel zurück von den Patienten, das ist ein Miteinander, als wären wir temporär eine kleine Familie."

Bei der Berufswahl denken viele Menschen nicht darüber nach, ob ihr Beruf es erfordert auch an Feiertagen zu arbeiten. "Ich war 17 Jahre alt, als ich entschieden habe in diesen Bereich zu gehen", sagt Plaggenborg. "Da habe ich nicht darüber nachgedacht, dass ich auch Kompromisse eingehen muss und an Tagen wie Heiligabend arbeite. Der Gedanke kommt erst später. Aber man lernt, sich damit zu arrangieren und auch die Zeit mit den Patienten zu schätzen."

Lence Mircevska arbeitet im Einzelhandel. Heute steht sie bis 14 Uhr in der C&A-Filiale an der Schadowstraße. "Wir versuchen uns im Team abzuwechseln, so dass eigentlich niemand Weihnachten und Silvester arbeiten muss", sagt sie. "Dieses Jahr ist allerdings eine Kollegin in Urlaub, deswegen arbeite ich an beiden Tagen. Das ist schon okay so, man lernt, seinen Tagesablauf an Heiligabend nach der Arbeit zu richten."

Trotz stressigem Weihnachtsgeschäft und Kunden, die noch schnell ein letztes Geschenk besorgen müssen, bleibt Mircevska entspannt und freundlich.

"Die meisten Kunden an Heiligabend sind männlich und sehr freundlich. Sie sind froh, dass wir Verkäufer da sind und ihnen noch so kurz vor dem Festabend helfen können", sagt sie. "Mein Mann hat frei, der bereitet das Essen vor. So können wir an Heiligabend in Ruhe zusammen feiern und am ersten Weihnachtstag dann im größeren Kreis mit dem Rest der Familie."

Hermine Schuster hat die längste Schicht. Sie ist Küsterin in der evangelischen Johanneskirche und arbeitet heute von 14 Uhr bis 2 Uhr nachts. Eine Stunde Pause hat sie am Abend. "Mir war von Anfang an klar, dass ich in meinem Amt als Küsterin gerade auch an solchen Tagen arbeiten muss", sagt Schuster.

"Die Arbeit gibt mir viel Positives: jedes Jahr neue Überraschungen und eine tolle festliche Stimmung mit vielen unterschiedlichen Menschen, die zu den Messen in die Kirche kommen." Gegessen wird mit der Familie, in der einstündigen Pause zwischen halb neun und halb zehn.

"Ich koche am Vortag und wir wärmen das Essen dann am Heiligabend auf, so kann ich trotz Arbeit Zeit mit meinen Kindern verbringen", sagt sie. "Natürlich ist der Tag nicht immer entspannt, vor allem nach der ersten Messe wird es stressig: Da stehen nämlich schon die Gäste für die nächste Messe vor der Tür." Wenn ihr Arbeitstag um zwei Uhr nachts endet, feiern Einige noch, Andere schlafen bereits. "Für mich geht es am nächsten Morgen um neun Uhr wieder los, ich muss die nächste Messe vorbereiten", sagt Schuster. "Aber das macht mir nichts aus: Mein Job macht mir Spaß - auch an Heiligabend."

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