Brauerei Düsseldorf Studenten drehen Animationsfilm über Uerige

Düsseldorf · Als Roman Tönjes und Lukas Loss zum ersten Mal in den Uerigen gehen, fühlen sie sich wie Kinder auf Entdeckungstour an einem magischen Ort. Kaum, dass sie drin sind, bekommen die Studenten ein Glas Altbier in die Hand gedrückt. Köbesse nehmen sie auf die Schippe. Bei ihrem Streifzug von einem Raum zum nächsten sehen die Studenten, wie unterschiedlich und faszinierend jeder Raum für sich ist.

 Die Studenten Lukas Loss (l.) und Roman Tönjes mit einem Animations-Entwurf des Uerige, im Hintergrund: das Brauhaus.

Die Studenten Lukas Loss (l.) und Roman Tönjes mit einem Animations-Entwurf des Uerige, im Hintergrund: das Brauhaus.

Foto: Endermann, Andreas

Sie sehen die geheimnisvolle Zubereitung einer Eierspeise und bemerken, wie verschachtelt das Haus ist, als sie sich verlaufen. Als sie im Obergeschoss angelangt sind, wo "dat leckere Dröppke" hergestellt wird, wissen sie, dass es eine Herausforderung sein wird, all ihre Eindrücke in einem kurzen Film einzufangen.

 Der animierte Uerige in der Außenansicht für den Düsseldorfer Film „Expedition Ueriversum“.

Der animierte Uerige in der Außenansicht für den Düsseldorfer Film „Expedition Ueriversum“.

Foto: Loss/Tönjes

"Das ist nicht einfach eine Kneipe", sagt Roman Tönjes, "der Uerige ist eine Welt für sich." In ihrem elf Minuten langen Animationsfilm "Expedition Ueriversum", der am Sonntag, 30. September, 11 Uhr im Cinema, Schneider-Wibbel-Gasse, Premiere hat, zeigen Roman Tönjes und Lukas Loss ihre Eindrücke von und ihre Gefühle zu dem Haus — und das in märchenhaften Bildern. So sieht man in einer kalten, kargen Landschaft den Uerigen aus der Ferne als einen Ort, der Wärme und Geborgenheit ausstrahlt. Auf Düsseldorfer Platt beginnt ein Sprecher die Geschichte des Uerigen zu erzählen: "In einer feinen Stadt am Rhein, net zu groß und net zu klein, da gibbet einen Ort, ja wie soll ich et beschreiben . . . ich sach mal, um jenau zu sein . . . ein Brauhaus isset, alljemein."

Dass der Film märchenhaft, aber zugleich auch sehr real erscheint, liegt an der besonderen Technik der Studenten. So haben die Kommunikationsdesigner zum Beispiel jeden Raum aus verschiedenen Perspektiven gefilmt und dann in einem Fotoprogramm einzelne Elemente wie Tische, Wände oder Stühle in eine neue und fantasievolle Umgebung eingefügt und digital bearbeitet. "Das macht die besondere Ästhetik unseres Films aus", sagt Lukas Loss, "der Film ist wie ein Rundgang durch ein Computerspiel, aber was man sieht, ist nicht nur am Computer entstanden, sondern auch vor Ort." In der Brauerei haben die Studenten deswegen auch viel Zeit verbracht. Allein zwei Tage haben sie vor einer "grünen Wand" Gäste des Hauses nacheinander dabei gefilmt, wie sie ein Glas Alt trinken oder sich unterhalten und später die Personen dann am Computer "ausgeschnitten" und in den Film "eingefügt".

Auch ein Großteil der Mitarbeiter sowie Uerige-Baas Michael Schnitzler wurden so gefilmt und nachträglich in den Film eingebaut. So sieht man Schnitzler etwa am Ende der Produktionskette sitzend, wie er Flaschen putzt.

Aus dem anfänglichen Auftrag von Uerige-Chef Michael Schnitzler, einen Film über die Brauerei zu drehen, ist ein künstlerisch herausragendes, liebevolles Porträt der Hausbrauerei und der Menschen, die damit verbunden sind, geworden — bewegende Einblicke in das "Ueriversum".

Film-Teaser und mehr Informationen unter: www.expedition-ueriversum.de

(RP)
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