Meerbusch Höhere Landegebühren für Nachtflüge

Meerbusch · Der Düsseldorfer Airport will durch ein neues Gebührenmodell die Zahl der Flugbewegungen nach 22 Uhr reduzieren. Für späte Landungen müssen Airlines künftig künftig mehr bezahlen

 Das Terminal des Düsseldorfer Flughafens bei Nacht.

Das Terminal des Düsseldorfer Flughafens bei Nacht.

Foto: Christian Behrens Düsseldorf International

Ein Nachtzuschlag soll Landungen am Düsseldorfer Airport nach 22 Uhr oder später deutlich teurer machen. Dadurch soll die Zahl der nächtlichen Landungen erheblich reduziert werden.

Bislang müssen Fluggesellschaften eine Gebühr bezahlen, die sich aus drei Komponenten zusammensetzt. Ein Betrag ist vom Gewicht des Fliegers abhängig, einer von den jeweiligen Abgasen und ein dritter von der Lärmkategorie des Fliegers. "Dieser dritte Bestandteil, der Lärmzuschlag, vervierfacht sich, wenn ein Flieger zwischen 22 und 23 Uhr in Düsseldorf landet", erklärt Joachim Einsfelder, der das Entgeltmodell für den Flughafen erdacht hat. Landet ein Jet erst zwischen 23 und 24 Uhr, dann erhöht sich der Lärmzuschlag für die Landung um den Faktor 6,65. Nach Mitternacht müssen Airlines das Siebenfache zahlen, sagt Einsfelder.

Zu höheren Ticketpreisen für Passagiere soll es nicht kommen, da für die Airlines im Gegenzug die Gebühren für Landungen am Tage entsprechend gesenkt würden.

Flughafenchef Christoph Blume hat angekündigt, dass das neue Entgeltmodell ab dem 1. Januar 2014 gültig ist. Es war Bestandteil des rot-grünen Koalitionsvertrages der Landesregierung. Das Modell orientiert sich an dem des Hamburger Flughafens. Dort hat man relativ gute Erfahrungen mit den Strafgebühren für Spätflieger gemacht. "Die Gebühr für die Nachtflüge soll ja die Airlines bestrafen. Und seit seiner Einführung ist die Zahl der abendlichen Verspätungen deutlich zurückgegangen", sagt Stefanie Harder, Pressesprecherin des Hamburger Airports. Lediglich in den Ferienmonaten käme es noch zu häufigen Landungen zur Abendzeit.

Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins "Bürger gegen Fluglärm", bestätigt, dass es in Hamburg zu einer deutlichen Reduzierung der Spätflüge durch das Gebührenmodell gekommen sei. Die Düsseldorfer Variante geht Lange aber nicht weit genug. "Wir fordern, dass sich die Nachtzuschläge auf die kompletten Landegebühren beziehen und nicht nur auf den Lärmzuschlag, alles andere ist eine Verwässerung", sagt der Fluglärmgegner.

Die Lufthansa sieht den höheren Nachtgebühren gelassen entgegen. "Den stärker zeitlich ausgerichteten lärmabhängigen Entgelten sind wir bereits vertraut und haben uns im Rahmen der Gremienarbeit mit dem Flughafen darüber verständigt", sagt Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer auf Anfrage. Eine abschließende Beurteilung der Auswirkungen werde die Lufthansa allerdings erst ab Januar 2014 treffen können.

(RP/ac/ila)
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