Meerbusch Strom durch Sonne

Düsseldorf · Die erste Meerbuscher Bürgersolaranlage wurde gestern offiziell in Betrieb genommen. Bis zu 26000 Kilowattstunden Strom werden künftig auf dem Sporthallendach der Büdericher Adam-Riese-Schule produziert.

 Nahm die Solar-Anlage in Betrieb: der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Ottmar Reifer.

Nahm die Solar-Anlage in Betrieb: der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Ottmar Reifer.

Foto: RP, C. Göttert

Gebannt richten sich die neugierigen Blicke auf die kleine Anzeigetafel an der Vorderseite der Turnhalle. Leistung in Watt, Gesamt- und Tagesertrag sowie die CO2-Ersparnis in Kilogramm - noch steht in den vier Leistungskategorien eine Null. Dann zählt Otmar Reifer als Geschäftsführer der Betreibergesellschaft von drei herunter. Kurze Zeit später ist der Startschuss für die erste Meerbuscher Bürgersolaranlage gefallen. Der äußere Rahmen für den Anlass hätte kaum passender sein können: Zwar mussten sich Besucher, Politiker und Investoren am gestrigen Morgen bei klirrender Kälte mit Glühwein aufwärmen, die am wolkenlosen Himmel strahlende Sonne animierte die Photovoltaikanlage auf dem Sporthallendach der Büdericher Adam-Riese-Grundschule aber direkt zu Höchstleistungen.

"Mit der heutigen Inbetriebnahme hat etwas geklappt, was ich so in meiner politischen Karriere noch nicht erlebt habe", sagte Bürgermeister Dieter Spindler und meinte damit die Kürze der Zeit, in der das ehrgeizige Projekt verwirklicht worden ist. Schnell hatten sich für die finanzierende Gesellschaft 52 Mitglieder gefunden, die mit ihren Einlagen den Gesamtbetrag von 139000 Euro erbrachten. Und es zahlt sich aus, dass Meerbusch Jazum Ökostrom gesagt hat. Denn auch aufgrund der engagierten Bürgerbeteiligung ist die Größe der fertigen Anlage durchaus beachtlich: 127 Module sorgen bei günstiger Witterung auf einer Kollektorfläche von 214 Quadratmetern für jährlich etwa 25600 Kilowattstunden Strom. Sechs Einfamilienhäuser können dadurch mit Strom versorgt werden. Hinzu kommt der Umweltaspekt. Schließlich soll die CO2-Einsparung bei bis zu 20000 Kilogramm pro Jahr liegen. "Die Anlage ist ein wichtiger Aspekt in unserem städtischen Klimaschutzprojekt", sagte Spindler. Das Dach der Turnhalle wird der Gesellschaft unentgeltlich für die nächsten zwei Jahrzehnte überlassen, bereits nach zehn Jahren soll sich der Bau amortisiert haben. Der ins Netz eingespeiste Strom wird mit 0,4921 Euro pro Kilowattstunde vergütet.

Auch schlechtes Wetter ist kein Problem. Fehlende Sonne bedeutet nicht fehlende Energie. "Es wird immer produziert, gegebenenfalls mit beschränkter Leistung", so Holger Baum und Anton Plenkers, die mit ihren Firmen die Anlage auf dem Hallendach installiert haben.

(RP)
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