Düsseldorfer EG DEG fühlt sich im Derby verschaukelt

Köln · Das Schiedsrichter-Gespann entscheidet die Eishockey-Partie zugunsten der Kölner Haie, die mit 2:1 äußerst glücklich die Oberhand behalten. Vor dem letzten Treffer verhängen die Referees eine Strafzeit gegen das falsche Team.

DEL 14/15: Kölner Haie - DEG
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Die Spieler verließen mit hängenden Köpfen das Eis. Verständlich, denn das Spiel hatten sie wegen einer klaren Fehlentscheidung des Schiedsrichters verloren. In der 56. Minute foulte der Kölner John Tripp den Düsseldorfer Ken Olimb mit einem üblen Bandencheck. Doch anstatt der fälligen Strafzeit sprach der Referee eine zwei minütige Bankstrafe wegen Reklamierens gegen die DEG aus. Andreas Falk erzielte das 2:1 in Überzahl für die Haie. Als die DEG 46 Sekunden vor Schluss den Ausgleich markierte, gab er auch diesen nicht. So gewannen die Gastgeber unverschämt glücklich mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0).

Schon vor dem Spiel durfte davon ausgegangen werden, dass es kein torreicher Abend werden dürfte. Der Angriff der Kölner Haie hatte sich in den vergangenen Wochen nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Hingegen haben die Düsseldorfer in der Defensive recht gut gestanden. Fünf Gegentore wie beim 6:5-Sieg gegen Nürnberg waren die Ausnahme, seitdem Tyler Beskorowany das Tor hütet. Auch gestern in der Domstadt zeigte der Kanadier wieder eine starke Leistung.

Die erste größere Chance hatten die Gastgeber nach zehn Minuten, als Stephens am DEG-Keeper scheiterte. Doch auch die Rot-Gelben hatten zwei vorzügliche Möglichkeiten, aber Andreas Martinsen und Daniel Fischbuch schossen jeweils knapp am Tor vorbei, so dass es torlos in die erste Pause ging.

Der Mittelabschnitt begann mit einer bemerkenswerten Überzahlsituation der DEG. Die Gäste drängten auf die Führung, schossen aber kein einziges Mal gefährlich auf das gegnerische Tor. Stattdessen gestatteten sie den Haien zwei Alleingänge. In beiden Situationen lief Charles Stephens allein auf den Kasten zu; zunächst traf er die Latte, dann scheiterte er an dem überragenden Torhüter Beskorowany.

In der 30. Minute kochte die Arena, als in Ryan Jones ein zweiter Kölner auf die Strafbank musste. Was besonders schlimm war: Bei seinem Bandencheck stand die Bandentür sperrangelweit offen, Verteidiger Bernhard Ebner flog voll dagegen, kam aber mit ein paar Prellungen davon. Das Überzahlspiel nutzte Kapitän Daniel Kreutzer, der seine Mannschaft in Führung brachte und sein 248. Tor in der Deutschen Eishockey Liga erzielte. Das war ein ganz besonderes, denn damit stellt er den Rekord des ehemaligen Nationalspielers Robert Hock ein. "So zu verlieren, ist natürlich ganz bitter", meinte Trainer Christof Kreutzer, der sich zügeln musste, nicht noch weitaus deutlicher zu werden. Die DEG fühlte sich verschaukelt.

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