Krefeld Pinguine Spiel 1: Pinguine mit Turbo-Start in die Play-offs
Krefeld · Die Krefelder setzten sich im ersten Viertelfinalspiel gegen Ingolstadt verdient mit 5:0 durch. Im Mitteldrittel ließen die Kontrahenten mächtig die Fäuste fliegen. Gäste-Verteidiger Conboy lief Amok und spuckte Richtung Adduono.
Das war ein Play-off-Match ganz nach dem Geschmack der Eishockey-Fans. Dabei gingen die Pinguine beim Auftakt der Viertelfinal-Serie "Best of seven" gegen den ERC Ingolstadt mit 1:0 in Führung. Der Erfolg hätte durchaus noch höher ausfallen können. Nach ihrem Führungstreffer bestimmten die Hausherren eindeutig das Geschehen. Dazu präsentierte sich Torwart Tomas Duba zum Saisonhöhepunkt in Topform und krönte seine Leistung gleich im ersten Spiel mit einem Shut-out.
Mitteldrittel mit wilden Raufereien
Das Mitteldrittel war geprägt von wilden Raufereien, bei denen sich die Krefelder im Vergleich zum Play-off-Auftakt gegen die Panther im Vorjahr diesmal sehr gut wehrten. Negativ-Höhepunkt war der Amoklauf von ERC-Verteidiger Tim Conboy, der daher von den Schiedsrichter vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Auf dem Weg dahin ließ er sich noch zu einer Spuck-Attacke Richtung Krefelder Trainer hinreißen.
Es war zu erwarten, dass die Pinguine nach ihrer zehntägigen Spielpause eine Anlaufzeit benötigen. Dagegen waren die Panther nach ihrem Erfolg zwei Tage zuvor in den Pre-Play-offs gegen Berlin sofort im Bilde und wirkten sehr selbstbewusst. Nach vier Minuten entschärft Torwart Duba einen Schuss von Greilinger. Als die Krefelder erstmals in Überzahl waren, spielte der "Circus Krone" schön Verteidiger David Fischer frei, der mit einem seiner gefürchteten Schlagschüsse die Führung erzielte. Das war für die Pinguine das Signal zu einem furiosen Match. Nur zwei Minuten später war Christian Kretschmann am langen Pfosten zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Damit war die Forderung von Trainer Rick Adduono, "wir müssen das erste Drittel gewinnen", erfüllt.
3:0 sofort nach der Pause
Nur 15 Sekunden nach Wiederbeginn traf Adam Courchaine ins Schwarze. Jetzt spielten sich die Pinguine in einen Rausch. Und nachdem Torwart Pielmeier einen Schuss von Martin Schymainski unglücklich passieren lassen musste, war für den "Rookie des Jahres" der DEL der Arbeitstag zu Ende. Für ihn kam der Ex-Krefelder Markus Janka ins Tor.
Bis dahin waren die Panther bei ihrer Jagd auf die Pinguine recht fair zu Werke gegangen. Das änderte sich dann aber schlagartig, nachdem Oliver Mebus in einem Faustkampf gegen Christoph Gawlik als Sieger hervor gegangen war (29.). Die Panther schärften jetzt ihre Krallen, und wie. Besonders Conboy war nicht mehr zu halten. Der rannte ohne Not Richtung Krefelder Bank und verpasste Mitja Robar eine rechte Gerade. Roland Verwey ließ mit Sabolic die Fäuste fliegen, Nick St. Pierre mit Boucher und Boris Blank mit Conboy.
Schwaches Schlussdrittel
Es hagelte Strafminuten auf beiden Seiten, allerdings drei Minuten mehr auf Seiten der Gäste. Die Pinguine nutzten eine doppelte Überzahl zum fünften Treffer. "Ihr seid die Schande der Liga" und "Hey, Wir woll´n die Eisbär´n seh´n", schallte es von den Rängen. Im Schlussdrittel war es dann vorbei mit großartigem Play-off-Eishockey. Die Pinguine versäumten es trotz großer Torchancen durch Kretschmann, Joel Perrault und Andi Driendl, das halbe Dutzend voll zu machen.
Die Panther begründeten nachher ihre Jagdszenen damit, dass sich Hüne Mebus als längster Spieler mit Gawlik den kleinesten Panther vorgenommen hätte. "Wenn Conboy da gestanden hätte, wäre er sicher weggelaufen", sagte ERC-Co-Trainer Petri Liimatainen. ERC-Manager Jiri Ehrenberger meinte dazu: "Gawlik ist auch kein Kind von Traurigkeit. Es ist halt Play-off-Zeit." Für reichlich Brisanz ist in dieser Serie jedenfalls schon jetzt gesorgt.