Kommentar Ballacks unnötiges Nachtreten gegen Löw

Düsseldorf · Michael Ballack und Joachim Löw werden wohl keine guten Freunde mehr. Zu tief sitzt bei Ballack noch die Enttäuschung über seine Ausbootung im Nationalteam nach der WM 2010. Die Kritik am Bundestrainer aus dem Munde des US-TV-Experten überrascht deshalb nicht.

Das ist Michael Ballack
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"Das ist ein wirklich gutes Team, aber es gab zu viele Wechsel in den letzten zwei, drei Spielen. Einige Spieler hatten nicht das Selbstvertrauen, das sie zuvor gezeigt hatten. Wenn du 18, 20 wirklich gute Spieler hast, ist das ein Luxusproblem. Das gab es in den Jahren zuvor nicht. Aber das heißt auch nicht, dass man alle spielen lassen muss. Ich denke, es wird Fragen geben über ihn (Löw) und seine Entscheidungen, sein Coaching und seine Wechsel während dieses Turniers", sagte Ballack nach dem 1:2 der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien.

Ballack lobt die Qualität des Kaders, kritisiert aber den Bundestrainer. Da der einstige "Capitano" gleich Löws Entscheidungen während des Turniers hinterfragt und sich nicht auf das Halbfinale beschränkt, könnte man meinen, Ballack habe nur auf das Ausscheiden der deutschen Elf gewartet, um nachzutreten.

Sicher, Löw hat gegen Italien nicht das glückliche Händchen bewiesen, dass ihn in Polen und der Ukraine zuvor oft ausgezeichnet hatte. Seine personellen Veränderungen griffen im Halbfinale ebenso wenig wie seine Taktik. Und natürlich ist es Ballacks Job als TV-Kommentator, den Finger analytisch in die Wunde zu legen. Persönliche Eitelkeiten und Privatfehden sollten aber außen vor bleiben.

(can)
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