Bayer Leverkusen Ömer Topraks leiser Abschied

Leverkusen · Der Vize-Kapitän wird das letzte Saisonspiel seiner Mannschaft bei Hertha BSC Berlin am Samstag (15.30 Uhr) nur vom Fernseher aus verfolgen können. Er fehlt ebenso wie Kevin Kampl und Karim Bellarabi verletzt.

Das ist Ömer Toprak
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Foto: dpa, gki fpt

Ömer Toprak hat sich eine denkbar ungünstige Saison ausgesucht, um Bayer 04 zu verlassen. Während andere verdiente Spieler zumeist im Vorfeld der letzten Heimpartie einen Blumenstrauß überreicht bekommen und dazu noch ein paar warme Worte an die Fans richten dürfen, wurde diese Variante des Abschieds bei Toprak aufgrund der bis zuletzt ungeklärten sportlichen Situation der Werkself gestrichen. Stattdessen hat der 27-Jährige nach geschafftem Klassenerhalt Mannschaft, Trainerteam sowie die sportliche Führung um Klubchef Michael Schade unter der Woche zum Essen nach Düsseldorf eingeladen, um in kleiner Runde eher leise Adieu zu sagen. Den Flug zum für die Werkself sportlich bedeutungslosen letztem Saisonspiel heute (15.30 Uhr) bei Hertha BSC Berlin hat der Innenverteidiger indes gar nicht erst angetreten. Wegen Problemen am Sprunggelenk wird er die Partie verpassen.

"Es war eine sehr schwierige Saison, die wir so nicht erwartet haben. Ich hoffe, dass jeder Spieler die Schlüsse daraus zieht", sagte Toprak, dessen Bilanz als Bayer-Profi damit unverändert bei 203 Spielen stehen bleibt. Insgesamt erzielte der Innenverteidiger fünf Tore für die Werkself - darunter einige enorm wichtige, wie das entscheidende 1:0 gegen Real Sociedad 2013. Bayer 04 zog damals duch Topraks Treffer ins Achtelfinale der Champions League ein. "Ich habe mich immer wohlgefühlt und werde den Verein vermissen", sagte er.

Sechs Jahre hat der kompromisslose Verteidiger letztlich das Bayer-Kreuz auf der Brust getragen, sich aus Freiburg kommend zum Führungsspieler - Toprak war seit 2014 Vize-Kapitän - und türkischem Nationalspieler entwickelt. Bereits seit der Winterpause stand jedoch fest, dass er seine Zelte bei in Leverkusen im Sommer abbrechen würde. Seit einigen Monaten ist zudem auch klar, wie sein künftiger Arbeitgeber heißen wird. Bei Borussia Dortmund hat der Abwehrspieler einen Vertrag bis 2021 unterschrieben.

Doch nicht nur Topraks Zeit bei Bayer 04 neigt sich dem Ende entgegen: Auch Interimscoach Tayfun Korkut wird die Werkself in Berlin ein letztes Mal betreuen. Sein Vertrag wurde nicht verlängert und endet zum 30. Juni. Dass Bayer-Geschäftsführer Michael Schade nach dem 2:2 gegen den 1. FC Köln und dem damit gesicherten Klassenverbleib vorzeitig verkündete, Korkut habe keine Zukunft mehr in Leverkusen, hinterließ beim Coach offenbar keine Irritationen. "Für mich ist alles in Ordnung. Persönlich war alles andere nicht wichtig für mich", sagte Korkut, nachdem er mit seiner Mannschaft "das Minimalziel" erreicht hatte. Bei der unter anderem von Sportchef Rudi Völler angekündigten Saisonanalyse will er sich bei Bedarf einbringen: "Der Vertrag läuft noch, ich stehe für alles zur Verfügung." Zu seiner persönlichen Zukunft sagte der 43-jährige Trainer nichts.

Neben Toprak werden für das Spiel in Berlin auch Kevin Kampl (Sprunggelenk), Kevin Volland (Muskelfaserriss) und Karim Bellarabi (Bauchmuskelzerrung) verletzt ausfallen. Roberto Hilbert zählt ebenfalls nicht zum 18-köpfigen Aufgebot, dafür aber Danny da Costa, Vladlen Yurchenko und Admir Mehmedi.

(sb)
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