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Borussia Mönchengladbach Das 1:6 hätte auch ein 3:8 oder 4:5 sein können

Mönchengladbach · Beim 1:6 verhinderte der Gladbacher Torwart Tobias Sippel noch ein größeres Debakel. Doch nicht nur in der Abwehr blieb die Borussia hinter den Möglichkeiten zurück.

Borussia Mönchengladbach lässt Chancen bei Borussia Dortmund liegen
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Diese Möglichkeiten ließ Gladbach beim BVB liegen

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Foto: dpa, bt hak

Auch der BK Häcken ist am Wochenende gegen den AIK Solna mit 1:6 untergegangen. Nun hat Dieter Hecking keine Zeit, schwedische Erstligisten zu bemitleiden, aber es stellt sich die Frage, ob Häcken bei dieser Klatsche nicht ärmer dran war als Gladbach in Dortmund. 14:19 Torschüsse, 1,00:2,03 Expected Goals — Solna war einfach eiskalt vor dem Tor und machte aus viel vor allem in der ersten Halbzeit ganz, ganz viel.

Anders der BVB am Samstag, der vor der Pause nicht überperformt hat, sondern sich schlichtweg hätte grämen müssen, wenn er nicht mindestens mit drei Toren vorne gelegen hätte. In den 20 Minuten vor der Halbzeit produzierte die Mannschaft von Trainer Peter Bosz etwa 3,0 Expected Goals — offensiv sensationell gut von Dortmund, defensiv sensationell schlecht von Gladbach, das ein regelrechtes Inferno erlebte.

Zur Erklärung: Das "Expected Goals"-Model, kurz "xG", misst die Qualität der Torschüsse. Am einfachsten lässt sich das anhand eines Elfmeters erklären. Vom Punkt gehen statistisch gesehen 76 Prozent aller Versuche rein, ein Elfmeter besitzt demnach den Erwartungwert 0,76 für ein Tor.

"Wir hätten auch fünf Tore machen können"

Doch Hecking sprach nach dem Spiel eine Wahrheit an, die auch dazugehörte. "Man darf es gar nicht erwähnen, wenn man 1:6 verloren hat", sagte er, "aber wir hätten auch fünf Tore machen können. Da sieht man, wie wechselhaft das heute wieder war." Den ersten Schuss der Partie hatte Thorgan Hazard in der 10. Minute abgegeben, vor der 19. Minute bekam Tobias Sippel im Gladbacher Tor gar nichts zu tun, und auch nach dem vierten Dortmunder Treffer in der 48. Minute verlief der Abend recht entspannt für ihn — nur zwei weitere Schüsse flogen ihm entgegen, beide waren drin.

Die 19. bis 48. Minute war die Hölle für Gladbach, weil der BVB Chancen für vier Tore hatte und dieses Soll erfüllte. Und damit wären wir wieder beim BK Häcken und AIK Solna — oft kommen Kantersiege zustande, weil eine Mannschaft überperformt. In England gewann der FC Chelsea am Wochenende 4:0 in Stoke mit 1,6 Expected Goals, dagegen machte es Manchester City gegen Crystal im BVB-Style: 5:0 mit 5,67 Expected Goals. Pep Guardiolas Mannschaft blieb also, im Wortsinne von "Expected Goals", noch leicht unter dem, was zu erwarten war.

Die eine Wahrheit, die auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc nicht verschwieg ("Real Madrid bestraft Fehler anders"), hätte beim Stand von 2:0 in der 41. oder 43. Minute zumindest für den Gladbacher Anschlusstreffer sorgen müssen. Dortmund darf also gespannt sein, wie das Bosz-System, das bei Tottenham Hotspur schon einmal entzaubert wurde, sich am Dienstag in der Champions League gegen Real anstellt.

Währenddessen könnte Hecking im Training seine Spieler in Überzahlsituationen über den Platz kombinieren und Torschüsse üben lassen. Auch auf die Gefahr hin, dass Erinnerungen an den Samstag in Dortmund hochkommen. Denn Szenen dieser Art gab es verblüffend viele, obwohl Gladbach oft nicht einmal geschmeidig umschaltete. Unterm Strich war die Leistung sowohl vor dem eigenen als auch vor dem gegnerischen Tor desillusionierend.

(jaso)
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