HSV-Trainer nach dem 1:5 im Interview Thorsten Fink: "Heute war Scheiße. Fertig"

Hamburg · Thorsten Fink war bedient. Der Hamburger SV, der am ersten Spieltag noch positiv überrascht hatte, zeigte beim 1:5-Debakel gegen die TSG Hoffenheim sein zweites Gesicht. Das brachte den Trainer auf die Palme.

 HSV-Trainer Thorsten Fink nimmt sein Team in die Pflicht.

HSV-Trainer Thorsten Fink nimmt sein Team in die Pflicht.

Foto: dpa, Sven Hoppe

"Herr Fink, wie lautet Ihr Fazit nach der 1:5-Niederlage zum Heimspiel-Auftakt gegen 1899 Hoffenheim?"

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV): "Wir sind in den ersten Minuten ganz gut rausgekommen aus der Kabine und haben zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt das 1:1 gemacht. Nicht gefallen hat mir, dass wir dann wieder so auseinandergefallen sind. Das Defensiv-Verhalten war sehr, sehr, sehr schlecht. Das war ein Lehrbeispiel, wie man es nicht macht. Wir brauchen nichts zu beschönigen, müssen aber trotzdem nach vorne schauen und uns den Kredit bei den Fans zurückholen. Die Saisonziele werden nicht revidiert."

"Wie erklären Sie sich den Leistungabfall gegenüber dem 3:3 in der Vorwoche auf Schalke?"

Fink: "Wir waren gegen Schalke viel enger an den Leuten dran und sind nicht auseinandergefallen. Ich gebe trotzdem nicht auf, ich will weiter Gas geben mit den Jungs und werde versuchen, es am nächsten Wochenende wieder besser zu machen. Die Vergangenheit hat ja auch gezeigt, dass wir nach negativen Erlebnissen auch wieder positiv überraschen können. Mein Ziel ist, etwas zu entwickeln, dass wir konstanter werden. Das ist meine Aufgabe."

"Nervt Sie die fehlende Konstanz Ihres Teams inzwischen?"

Fink: "Natürlich ist man als Trainer unzufrieden an so einem Tag. Die Mannschaft lässt mich seit eindreiviertel Jahren nicht einmal zwei bis drei Spieltage durchatmen, als Trainer muss man aber immer positiv bleiben und die Jungs nach vorne pushen. Wir können jetzt nicht aufgeben."

"Hatten Sie nach dem guten Start in Gelsenkirchen gedacht, dass die Mannschaft schon weiter sei?"

Fink: "Natürlich, wenn man das Spiel in Schalke gesehen hat. Wir waren leider in der Woche nicht alle zusammen und konnten erst am Freitag mit der ganzen Mannschaft trainieren. Das soll aber keine Ausrede sein. Wir müssen schauen, dass wir in der kommenden Woche ruhig zusammen arbeiten und es dann am Wochenende besser machen."

"War es ein Fehler, dass Sie nach dem Schalke-Spiel gleich von einem neuen Geist gesprochen haben?"

Fink: "Das kann man so oder so auslegen. Das ist wie bei einem kleinen Kind: Wenn du sagst, lauf nicht gegen einen Baum, dann läuft es gegen einen Baum. Ich versuche es psychologisch, das habe ich heute nicht geschafft. Ganz einfach. Man versucht der Mannschaft ja eine Siegermentalität einzuimpfen. Jetzt gehen wir weiter. Fertig. Wir müssen die gemachten Fehler im Video analysieren."

"Es fällt auf, dass Ihre Mannschaft mit bislang acht Gegentreffern vor allem in der Defensive anfällig ist."

Fink: "Heute ja, aber auf Schalke nicht. Heute haben wir viel zu viele Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen, weil wir nicht aggressiv am Mann dran waren. Die Defensive war auf Schalke gut, heute war Scheiße. Fertig."

(sid)
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