Fortuna Düsseldorf Bellinghausen lobt die jungen Kollegen

Düsseldorf · Der Musterprofi von Fortuna Düsseldorf ist mit dem Verlauf der Hinrunde in der 2. Bundesliga sehr zufrieden, mahnt aber: "Wir haben erst die Hälfte hinter uns."

Axel Bellinghausen: Fortuna Düsseldorfs Rückkehrer
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Das ist Axel Bellinghausen

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Foto: dpa, Jonas Güttler

Axel Bellinghausen ist froh, dass er das Weihnachtsessen heute Abend im Sitzen genießen kann. "Am letzten Wochenende war daran noch nicht zu denken", berichtet Fortunas Mittelfeldspieler. "Zwar war auch mein Rücken total aufgeschürft, aber das Schlimmste war die Prellung am Steißbein."

Die Szene, die dem 33-Jährigen eine schmerzhafte Vorweihnachtswoche bescherte, ereignete sich im im letzten Punktspiel des Jahres im Erzgebirgsstadion von Aue. Nach einem Zweikampf nahe der gegnerischen Torauslinie knallte Bellinghausen auf den verlängerten Rücken und rutschte in die Werbebande. Das Problem: Das Auer Stadion wird gerade umgebaut, und hinter dem Tor ist der Boden bedeckt mit Steinchen und anderem Bauschutt.

"Den ganzen Dreck hatte ich dann im Rücken stecken", berichtet der Dauerläufer. "Unser Physio Carsten Fiedler hat jedes Bröckchen mit der Pinzette rausgeholt und anschließend Desinfektionsspray draufgesprüht." Trotz dieser Prozedur waren die Schmerzen im Hintern noch schlimmer. "Erst nach Tagen konnte ich wieder sitzen. Deshalb bin ich auch nicht traurig, dass jetzt erst einmal Pause ist."

Die Blessur aus Aue ist aber nicht der einzige Grund für diese Haltung. "Wir haben eine extreme Hinserie gespielt, mit vielen Höhen und auch einigen Tiefen", analysiert Bellinghausen. "Am Schluss haben wir dann alle gemerkt, dass uns der personelle Aderlass durch die vielen Verletzungen zu schaffen gemacht hat." Das Fazit des Routiniers fällt dennoch positiv aus. "Natürlich war es ein gewisses Risiko, als wir im Juni mit stark verjüngten Kader gestartet sind", erinnert er sich. "Aber die Sache wurde ja mit Friedhelm Funkel und Peter Hermann in die besten Hände gegeben. Während der Vorbereitung hatten wir natürlich noch keine Ergebnisse, aber ein gutes Gefühl." Dieses gründete sich in erster Linie darauf, dass die jungen Spieler von Beginn an voll mitzogen. "Das habe ich schon in den Trainingslagern und in vielen Gesprächen gemerkt", berichtet Bellinghausen. "Später hatten wir dann viele Spiele, die gezeigt haben, dass das keine Lippenbekenntnisse waren. Die Jungen saugen alles auf, sie sind unglaublich lernwillig. Nur deshalb haben wir jetzt 25 Punkte - eine Zahl, die ich zu Saisonbeginn für diesen Zeitpunkt sofort unterschrieben hätte."

Zwei junge Kollegen hebt der alte Fahrensmann besonders hervor: Robin Bormuth und Marcel Sobottka. "Robin hat sich hervorragend entwickelt und hält den Ball dabei wohltuend flach", erklärt er. "Und dass wir Marcel in unseren Reihen haben, ist einfach toll. Er gibt uns sehr viel Stabilität."

Erreicht, so betont Axel Bellinghausen, habe Fortuna trotzdem noch nichts: "Keiner von uns will sich Flausen in den Kopf setzen lassen. Die Momentaufnahme ist gut, wir sind aber erst die Hälfte unseres Weges gegangen."

(jol)
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