Fortuna Düsseldorf Rensing: "Wir haben jetzt eine Idee"

Düsseldorf · Fortunas Torhüter hätte nicht damit gerechnet, dass sich die neuformierte Mannschaft so schnell finden könnte. Doch der 32-Jährige mahnt: "Wir stehen erst am Anfang." Auch Kapitän Fink hält die Lage für "ein bisschen gefährlich".

Michael Rensing: Über Köln und Leverkusen zu Fortuna Düsseldorf
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Das ist Michael Rensing

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Foto: dpa/Peter Steffen

Michael Rensing ist keiner, der zur Euphorie neigt. Deshalb posaunt Fortunas Torhüter jetzt auch nicht lautstark herum, dass sein von vielen Experten als Abstiegskandidat gehandeltes Team nach drei Zweitliga-Spieltagen noch ohne Niederlage ist. "Wir stehen erst am Anfang", sagt der 32-Jährige. "Nur drei Spieltage sind absolviert, das heißt auf die ganze Saison gesehen nicht viel." Aber Rensing gibt auch zu, dass ihn der gute Start mit zwei Auswärts-Unentschieden in Sandhausen und Kaiserslautern, dem Heimsieg über Top-Favorit Stuttgart und dem Pokal-Weiterkommen in Rostock ein wenig überrascht hat. "Man konnte nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass wir so schnell eine gut funktionierende Mannschaft auf den Platz bringen."

Doch warum ist das eigentlich so? Der Torhüter sieht als Grund dafür einen fundamentalen Unterschied zu den Startphasen in den vergangenen Spielzeiten. "Wir haben jetzt eine Idee, wir haben ein System", erklärt Rensing. Nun darf man natürlich davon ausgehen, dass auch die Trainer vor Friedhelm Funkel eine Spielidee hatten - nur ist es ihnen offenbar nicht gelungen, diese den Spielern zu vermitteln oder sie gar den vorhandenen Akteuren anzupassen.

Als Beispiel dafür mag Kevin Akpoguma dienen, den der damalige Chefcoach Frank Kramer zu Beginn der vergangenen Saison als Rechtsverteidiger einsetzte. Zunächst einmal eine nachvollziehbare Idee, weil die Leihgabe der TSG Hoffenheim pfeilschnell ist und damit eine wichtige Grundvoraussetzung für diese Position erfüllt. Als "Akpo" dann aber in den ersten Pflichtspielen patzte, verschwand er schnell auf der Ersatzbank oder sogar auf der Tribüne. Erst Funkel setzte ihn wieder in der Rolle ein, für die er geholt wurde - in der Innenverteidigung. "Kevin hat jetzt ja schon längere Zeit immer wieder bestätigt, wie gut er seinen Job beherrscht", sagt Rensing. "Er hat seinen Anteil daran, dass wir zuletzt sehr, sehr gut verteidigt haben."

Die Zahlen geben dem Keeper Recht. Erst zwei Gegentreffer kassierte er in den vier Pflichtspielen der Saison - den bisher letzten in der 13. Minute des Auftaktspiels in Sandhausen. Fortuna ist somit seit 348 Minuten ohne Gegentor, Nachspielzeiten nicht einmal mitgerechnet. "Schön, dass alles schon so stabil wirkt", sagt Rensing. "Das ist nur möglich, weil wirklich jeder mitmacht. Die jungen Spieler hatten uns älteren in dieser Hinsicht ja schon während der Vorbereitung ein gutes Gefühl gegeben. Aber das ist nichts, worauf wir uns jetzt ausruhen dürften."

Dieses Anliegen teilt der Torhüter mit seinem Kapitän. "Im Augenblick fühlt es sich an wie vor vier Jahren, als wir einen guten Start in die Bundesliga-Saison hatten", beschreibt Oliver Fink. "Ich möchte allerdings nicht das gleiche Ende erleben." Zur Erinnerung: Damals stieg Fortuna ab. Nun ist es nicht so, dass der 34-Jährige in ständiger Furcht vor dem möglichen Abstieg lebt - dagegen hilft sicher schon die Vorfreude auf die bevorstehende Hochzeit mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Larissa. Aber ein wenig mahnen möchte Fink doch: "Wir haben momentan eine Situation, die schon ein bisschen gefährlich ist. Im Moment freuen wir uns alle, dass wir trotz des nicht einfachen Auftaktprogramms schon fünf Punkte haben. Falls wir jedoch das vierte Spiel verlieren sollten, sind es plötzlich ,nur noch' fünf Punkte."

Gegner in diesem vierten Spiel ist am 11. September (13.30 Uhr) in der Arena Greuther Fürth. "Die Pause seit dem 0:0 in Kaiserslautern ist lang, aber sie tut uns echt gut", betont Fink mit Blick auf die Verletztenliste. "Man muss doch nur mal schauen, wie wenig Mann wir derzeit auf dem Trainingsplatz sind."

(jol)
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