Fortuna Düsseldorf Hermann lockte Ayhan zur Fortuna

Ratingen · Neuzugang Kaan Ayhan kann noch nicht mit seinen Teamkollegen trainieren. Der türkische Nationalspieler laboriert an einer Muskelverhärtung. Sein Transfer gelang auch dank der Kontakte zu Co-Trainer Peter Hermann.

Fortuna Düsseldorf stellt Kaan Ayhan vor
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Fortuna stellt Ayhan vor

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Foto: Falk Janning

Strahlender Sonnenschein bei angenehm warmen Temperaturen, grüner Rasen, doch Kaan Ayhan blutet das Herz. Er kann nicht machen, was er am liebsten tut - mit den anderen Fußball spielen. Deshalb hat er Schalke verlassen und ist zur Fortuna gekommen. Und jetzt schwitzt er im Kraftraum, während die anderen sich an der frischen Luft tummeln.

Die Fans feiern Kaan Ayhan in den sozialen Netzwerken als Königstransfer der Fortuna, der ein echter Coup gelungen sei. "Die Vorschusslorbeeren tun gut", sagt der 21 Jahre alte türkische Nationalspieler, der sich am Montag beim Länderspiel gegen Kroatien (1:1) eine Muskelverhärtung zugezogen hat. Ende August feierte er sein Debüt beim Länderspiel gegen Russland (0:0). "Die Einwechslung kam für mich überraschend", erzählt er. "Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war, ich war stolz pur. Jetzt gegen Kroatien war es anders. Dass ich ausgewechselt wurde, war schon ein Dämpfer für mich. Aber es war eine super Woche: Erst habe ich bei Fortuna unterschrieben, dann war ich bei der Nationalmannschaft."

Da drängt sich doch geradezu die Frage auf, wieso ein Bundesligaspieler des FC Schalke 04, ein Nationalspieler, zum Zweitligisten Fortuna wechselt? Dank Peter Hermann! "Peter war ja auf Schalke, daher kennen wir uns. Er ist ein super Trainer. Der Kontakt zu ihm ist nie abgerissen, er hat mir immer gesagt, die Tür bei Fortuna sei für mich auf", berichtet Ayhan. Dass er jetzt davon Gebrauch gemacht hat, dafür gibt es einen triftigen Grund: Schalke hat in Nabil Bentaleb und Benjamin Stambouli noch zwei Akteure verpflichtet. "Wenn Schalke noch zwei Spieler holt, die auf meiner Position spielen können, ist das ein ganz klares Signal, ganz egal, was der Verein dazu sagt", so Ayhan. "Als Spieler weiß man, was eine solche Verpflichtung bedeutet. Ich habe versucht, das zu akzeptieren und die neue Herausforderung angenommen. Ich habe mich zu dem Schritt entschieden, den Verein zu wechseln. Ich will spielen, mich weiterentwickeln und noch steigern."

Ayhan sieht sich nicht auf eine Position festgelegt: "Ich bin variabel einsetzbar. Ich kann hinten spielen und im zentralen Mittelfeld." Und dann bringt er wieder Peter Hermann ins Spiel. "Die Spieleröffnung ist sicherlich meine Stärke, die der Peter schätzt." Damit setzt der Neue gleich eine Duftmarke. Er weiß, dass Fortuna gerade in diesem Punkt Besserungsbedarf hat. Aber er beansprucht nicht einen Platz, sondern gibt sich bescheiden. "Es gibt in der ersten und auch zweiten Liga keinen Spieler, der so gesetzt ist, dass er alle Spiele bestreitet. Ich will den Trainer überzeugen." Friedhelm Funkel - und eben Peter Herrmann, der ihn zu Fortuna lockte.

(ths)
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