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Traditionsklub in der Krise Kummer in Gummersbach

Düsseldorf · Bereits in der vergangenen Saison der Handball-Bundesliga rettete sich der Altmeister VfL Gummersbach in letzter Sekunde. Diese Spielzeit sollte alles besser werden. Doch der Bundesligist steckt schon wieder im Abstiegskampf.

 Keeper Carsten Lichtlein schlägt gegen das Tor.

Keeper Carsten Lichtlein schlägt gegen das Tor.

Foto: dpa, mb jai

So etwas wie in der vergangenen Saison sollte sich so schnell nicht wiederholen. Erst am letzten Spieltag stand fest, dass der VfL Gummersbach in der Handball-Bundesliga blieb - und das auch nur dank der besseren Tordifferenz im Vergleich zum Bergischen HC. Dass am Ende der laufenden Saison nur noch zwei statt drei Klubs absteigen müssen, sprach für eine entspanntere Saison. Zumal ein Absteiger schon festzustehen schien.

Der TV Hüttenberg war zwar nach dem Abstieg vor zwei Jahren in die Dritte Liga ins Oberhaus durchmarschiert, doch der Mannschaft wurde nicht zugetraut, sich dort behaupten zu können. Wenn aber heute (19.30 Uhr) die Spieler aus dem knapp 11.000-Seelen-Ort in Hessen im Oberbergischen antreten, steht der Gastgeber stark unter Druck. Zwei Siege, heute und am 16. November beim zweiten Aufsteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke, sind fast schon Pflicht, geht es doch in der Vorrunde dann nur noch gegen Teams aus den Top Ten der Liga.

Der Umbruch beim VfL Gummersbach war groß. Acht Spieler wurden geholt. Sechs verließen den Klub, unter ihnen Rückraumspieler und Toptorjäger Julius Kühn. Simon Ernst, als Kopf des Teams eingeplant, erlitt im Juni beim Training der Nationalmannschaft einen Kreuzbandriss. Kapitän Christoph Schindler beendete seine Karriere und arbeitet im Klub als Sportdirektor. In dieser Funktion entließ er vor vier Tagen Trainer Dirk Beuchler, der nur vier Monate im Amt war.

Nun soll es Denis Bahtijarevic richten, der seit 2012 in Gummersbach arbeitet und zuletzt die in der Dritten Liga spielende U23-Auswahl betreute. Heute trifft er einen Kollegen, der ihn als Freund bezeichnet und mit dem er oft zu tun hatte. Emir Kurtagic, von Dezember 2011 bis zur Entlassung Ende März Chefcoach in Gummersbach, trainiert seit Ende Oktober die Hüttenberger. Als Spiel wie jedes andere bezeichnet der 37-Jährige die Partie.

Kurtagics Vorgänger, der Isländer Adalsteinn Eyjolfsson, hatte die vertraglich zugesicherte Ausstiegsklausel für den Wechsel zum Ligarivalen Erlangen genutzt. Hüttenberg sei eine Sackgasse gewesen, ein Verein, der altmodisch geführt werde, zufrieden sei und nicht irgendetwas Größeres erreichen wolle, sagte er der "Handballwoche". Das sei legitim und okay, für einen Profitrainer aber auf Dauer zu wenig.

Unter diesen Bedingungen und bei einem Etat von 1,3 Millionen Euro hat die Mannschaft bislang überzeugt, dabei in Leipzig, in Lemgo und gegen Melsungen jeweils nur mit einem Tor, gegen Berlin mit zwei Treffern verloren. Die meisten Spieler sind Studenten oder arbeiten in anderen Jobs. Für das Geld, das sie bekommen, würden Zweitligaspieler nicht auflaufen, betont Eyjolfsson, der seit Januar 2015 in Hüttenberg war.

Nun will Kurtagic mit dem Außenseiter die Sensation schaffen: den Klassenerhalt.

(RP)
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