Yokkaichi Jules Bianchis Vater: "Der Gesundheitsschaden beim Unfall war riesig"

Yokkaichi · Jules Bianchi (25) kämpft nach seinem Unfall am 5. Oktober beim Grand Prix von Japan in Suzuka weiter um sein Leben. "Die Situation ist zum Verzweifeln. Immer wenn das Telefon klingelt, wissen wir, dass es das Krankenhaus sein könnte, um uns zu sagen, dass Jules tot ist", sagte sein Vater Philippe Bianchi der Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".

Jules Bianchi beim Großen Preis von Suzuka schwer verunglückt
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Schwerer Unfall von Bianchi in Suzuka

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Die gesundheitliche Verfassung seines Sohnes sei äußerst kritisch, aber stabil. "Einen Tag scheint die Lage besser, am nächsten Tag schlechter. Die Ärzte äußern sich nicht. Der Schaden beim Unfall war riesig. Man weiß nicht, wie sich die Dinge entwickeln werden", sagte Bianchi. "Aber Jules ist stark, er wird seine wichtigste Qualifikationsrunde gewinnen. Er gibt nicht auf, davon bin ich überzeugt."

Der Franzose Bianchi (34 WM-Rennen) war auf regennasser Piste von der Strecke abgekommen und mit seinem Auto unter ein Abschleppfahrzeug gerast. Dabei hatte der Marussia-Pilot schwere Kopfverletzungen erlitten. Familie und engste Freunde eilten in das Mie General Krankenhaus nach Yokkaichi und stehen ihm seitdem auf der Intensivstation bei. Ein Ende der schrecklichen Zeit ist nicht in Sicht. "Seit einer Woche ist das Leben unserer Familie zerstört. Was tun wir hier in Japan? Wir erleben einen Albtraum", sagte Bianchi.

Den Bianchis gibt ausgerechnet das Schicksal eines anderen Formel-1-Fahrers Hoffnung. "Auch bei Michael Schumacher hat es Monate gedauert, bis er aus dem Koma erwacht ist. Ich hoffe, dass ich in Jules' Fall eines Tages dasselbe sagen kann", sagte Vater Bianchi. Schumacher hatte bei einem Skiunfall im vergangenen Dezember ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und fast sechs Monate lang im künstlichen Koma gelegen.

Bianchis Aufprall mit geschätzten mehr als 100 km/h auf das Bergungsfahrzeug sei für den Körper derartig heftig gewesen, dass die Ärzte es als ein Wunder bezeichnen, "dass Jules die ersten 24 Stunden überlebt hat", sagte Vater Bianchi: "Ich sehe ihn, ich spreche zu ihm, und ich weiß, dass er mich hören kann. Die Ärzte behaupten, dass schon dies ein Wunder ist, weil niemand jemals einen so schweren Unfall überlebt hat."

(SID)
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